(neu: Schlusskurse)
Zürich, 23. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach enttäuschenden US-Daten nahezu unverändert
geschlossen. Bei dünnen Handelsvolumen lastete nach
Händlerangaben vor allem der Einbruch beim Absatz von
US-Eigenheimen auf der Kursen. Zuvor hatte der Leitindex SMI bei
6608,60 Punkten noch ein neues Jahreshoch markiert.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,04 Prozent tiefer bei 6579,98
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,02 Prozent auf 5648,15
Zähler.
Vor allem die defensiven Werte aus dem Bereich
Nahrungsmittel und Gesundheit litten unter Gewinnmitnahmen:
Nestle verloren 0,3 Prozent auf 50,85 sfr. Zunächst war der
Titel allerdings noch auf ein neues Jahreshoch bei 51,25 sfr
gestiegen. Händler verwiesen auf die Spekulationen, dass der
Nahrungsmittelkonzern in den Übernahmekampf um die britischen
Cadbury eingreifen könnte. Nestle erhält im Januar durch
den Alcon-Verkauf sehr viel Geld von Novartis. "Und mit
diesem Geld wird Nestle nicht nur Aktienrückkäufe machen,
sondern sich auch nach Akquisitionen umsehen", sagte ein
Händler. Neben Cadbury werden im Markt auch immer wieder der
Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli oder die
US-Gesellschaft Mead Johnson als mögliche Übernahmeziele
genannt. Lindt wurden leicht höher gehandelt.
Der Roche-Genussschein verlor sogar 0,7 Prozent.
Novartis konnte dagegen leicht zulegen. Das Basler
Unternehmen will für 120 Millionen Dollar Corthera Inc
übernehmen. Dabei geht es um ein Phase III Projekt für ein
Medikament, das bei akutem Herzversagen eingesetzt werden soll.
Analysten äusserten sich darüber meist positiv.
Die Aktien der Finanzunternehmen zeigten sich kaum
verändert: Credit Suisse stiegen 0,3 Prozent während
UBS leicht einbrachen. Julius Bär kletterten
knapp anderthalb Prozent.
Die Aktien der Bank Sarasin rückten 2,7 Prozent vor.
In einem Zeitungsinterview hatte CEO Joachim Strähle gesagt, die
Bank werde dieses Jahr die Ziele beim Neugeldzuwachs und wohl
auch die Gewinnschätzungen der Analysten übertreffen.
Bei den Versicherungspapieren wurden Zurich, Swiss
Re und Baloise zu höheren und Swiss
Life zu leicht niedrigeren Kursen gehandelt.
Mehrheitlich festere Kurse verbuchten auch die zyklischen
Papiere, was Händler einerseits mit der vor dem Jahresende
üblichen Kurspflege und anderseits mit der Hoffnung auf einen
Aufschwung im kommenden Jahr erklärten. ABB, Clariant
und Holcim zogen etwas an.
Die in der jüngsten Zeit kursmässig arg abgestraften
Oerlikon-Aktien legten über zehn Prozent zu. Der Kurs
des von der Krise stark getroffenen Unternehmens hat im
ausgehenden Jahr 60 Prozent verloren und zählt damit zu den
Aktien aus dem Swiss Leader Index<.SLI> mit der schlechtesten
Kursentwicklung.
Mit einem Plus von 5,9 Prozent fielen Day Software
dagegen positiv auf. "Die Leute suchen die Aktien, die 2009 am
besten gelaufen sind. Und dazu zählen mit einem Jahresgewinn von
365 Prozent eben auch Day", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)