(Mit Schlusskursen)
Zürich, 11. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch leicht tiefer geschlossen. Fragezeichen im Zusammenhang
mit dem Bankenrettungsplan von US-Finanzminister Timothy
Geithner sorgten zunächst für nachgebende Kurse, hieß es.
Deckungskäufe und Anschaffungen zu tiefen Kursen verhalfen dem
Markt im Laufe des Nachmittags dennoch zu einer leichten
Erholung. Die Grossbank Credit Suisse legte
entäuschende Zahlen vor, vermochte aber mit Gewinnen aus dem
Handel zu gehen.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,4 Prozent tiefer bei 5123,77
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls 0,4 Prozent auf
4259,95 Zähler.
Credit Suisse und Konkurrent UBS erholten sich von
den anfänglich starken Kursverlusten. Die Credit Suisse-Aktien
gewannen nach einem zeitweise mehr als achtprozentigen Absturz
ein Prozent im Plus. CS hat im vierten Quartal mit einem Verlust
von 6,02 Milliarden Franken mehr verloren als erwartet und nimmt
ihre Renditeziele zurück. "Die Zahlen sind schlecht", sagte ein
Händler. "Aber wie bei UBS am Vortag glauben die Leute an die
Zukunft der Bank." Die UBS-Titel holten ein gut vierprozentiges
Minus auf und schlossen dann sogar um zweieinhalb Prozent höher.
Und auch die Aktien des Zahnimplantat-Herstellers Nobel
Biocare, der ein entäuschendes Zahlenwerk vorgelegt
hatte, erholten sich von einem zwischenzeitlichen Verlust von
fast acht Prozent und schlossen um 1,5 Prozent tiefer, getrieben
von Deckungskäufen und Schnäppchenjägern. Händler sprachen
dennoch von einem schwachen Ergebnis und vermissten auch einen
Ausblick. Der Gewinnhalbierte sich 2008 nahezu.
Europaweit unter Druck standen die Versicherungen. Während
Baloise und Swiss Life zwischen 2,6 und drei
Prozent verloren, schwächten sich die Papiere von
Zurich und Swiss Re, die vergangene Woche über
2008 informiert haben, um gegen ein Prozent ab. Der europäische
Branchenindex <.SXIP> verlor zwei Prozent.
Auch die defensiven Titel konnten sich dem
abwärtsgerichteten Trend nicht entziehen. Die Aktien von
Nestle und Novartis verloren Terrain.
Roche dagegen zogen leicht an.
Bei den Nebenwerten stand der Schliesstechnik-Spezialist
Kaba unter Druck. Die Aktien sanken 7,6 Prozent. In
einem Interview mit der HandelsZeitung hatte Konzernchef Rudolf
Weber die Mittelfristziele von 1,5 Milliarden Franken Umsatz und
einer Ebit-Marge von 15 Prozent infrage gestellt.
Erneut sorgten spekulative Käufe bei Barry Callebaut
für höhere Kurse. Dagegen büssten Oerlikon gut fünf
Prozent ein. Im Markt hiess es, die Barry-Aktie könnte Oerlikon
im MSCI Index ersetzen. Die Entscheidung fällt heute (Mittwoch)
nach Börsenschluss und die Änderungen werden zum Monatsende
wirksam.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)