(neu: Schlusskurse)
Zürich, 16. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Montag abgeschwächt. Negative Vorgaben aus dem Ausland und
Konjunkturdaten belasteten den Markt. Die Finanzwerte neigten
zur Schwäche. Stark unter Druck standen die Titel des
Maschinenbauers Sulzer, bei dem sich ein Machtkampf
zwischen dem Verwaltungsrat und Grossaktionär Renova abzeichnet.
Wegen des Feiertags in den USA und Ferien in Teilen der Schweiz
blieben die Umsätze gering.
Der SMI<.SSMI> sank um ein Prozent auf 5078 Punkte. Auch der
breite SPI<.SSHI> fiel um ein Prozent auf 4223 Zähler.
Sulzer sackte um acht Prozent ab. Grossaktionär Renova, der
rund 27 Prozent der Anteile besitzt, will bei der
Generalversammlung im April die Wiederwahl von
Verwaltungsratspräsident Ulf Berg und Verwaltungsrat Daniel
Sauter nicht unterstützen. Die Beteiligungsgesellschaft des
russischen Milliardärs Viktor Vekselberg behält sich vor, eigene
Vorschläge zu machen. Spekulationen, dass Renova Sulzer mit dem
hoch verschuldeten Technologiekonzern Oerlikon
zusammengelegen will, hatte immer wieder zum Verkauf von
Sulzer-Aktien geführt. Renova ist an der stark von der Rezession
getroffenen Oerlikon massgeblich beteiligt. Die Oerlikon-Aktien
notierten 0,3 Prozent schwächer.
Die Aktien der Credit Suisse gaben 4,9 Prozent
nach. Die Grossbank will der Zeitung "Sonntag" zufolge
vorsorglich die Transparenz gegenüber den US-Steuerbehörden
erhöhen. Die Bank habe ihre US-Kunden mit Schweizer Konten
angeschrieben und sie aufgefordert, das sogenannte W9-Formular
zu unterschreiben. Dies würde es der Bank erlauben,
Kundeninformationen gegenüber den Steuerbehörden offenzulegen.
Die Aktien von Swiss Re sackten 5,2 Prozent ab. Der
Rückversicherer will am Donnerstag den detaillierten
Jahresabschluss veröffentlichen. Swiss Re hat im Zuge der
Finanzkrise Milliarden an "giftigen Wertpapieren" abgeschrieben
und im Jahr 2008 nach vorläufigen Angaben einen Verlust von
einer Milliarden Franken eingefahren.
Auch die Swiss Life-Aktien gerieten mit einem Minus
von 4,4 Prozent auf 49,44 Franken unter die Räder. Vorübergehend
wurde mit 49 Franken der tiefste Stand seit fast fünf Jahren
erreicht. Der grösste Lebensversicherer des Landes ist seit
Jahresanfang fast ein Drittel weniger wert geworden, nachdem
sich die Börsenkapitalisierung bereits 2008 um drei Viertel
verringert hatte. Wie über Swiss Re hängt auch über Swiss Life
die Ungewissheit über weiteren Abschreibungs- und Kapitalbedarf
wie ein Damoklesschwert.
Die Rieter-Aktien stiegen um 2,6 Prozent. Der von
der Rezession stark getroffene Textilmaschinen- und
Autokomponentenhersteller verkauft dem Unternehmer und
Nationalrat Peter Spuhler 420.000 eigene Aktien und nimmt so
rund 57 Millionen Franken ein. Spuhlers Rieter-Beteiligung
wächst auf rund 17 Prozent von 5,3 Prozent Ende November.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)