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FOKUS 3-US-Börsen setzen Talfahrt nach Kursrutsch fort

Veröffentlicht am 07.05.2010, 19:48
Aktualisiert 07.05.2010, 19:52

* Nervosität wegen Griechenlands Schuldenproblemen bleibt

* Positive Daten vom Arbeitsmarkt treten in den Hintergrund

* Kraft-Aktien nach Zahlen im Plus

* Apple nach Nokia-Klage im Minus

(neu: Indizes im Minus, aktuelle Kurse, Apple)

New York, 07. Mai (Reuters) - Die Wall Street hat angesichts der Schuldenkrise in Europa ihre Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Nach dem dramatischen Absturz am Donnerstag waren die US-Börsen aber extrem schwankungsanfällig. Wenig Wirkung zeigten positive Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt. "Die Sorgen über die Vorgänge in Europa stechen hervor", sagte Michael Strauss, Chef-Marktstratege bei Commonfund. Die Skepsis blieb bestehen, auch wenn am Abend noch ein EU-Sondergipfel in Brüssel über die Kredithilfen an Griechenland abschließend entscheiden sollte. Zuvor hatte Deutschland bereits die Voraussetzungen für seinen Anteil an den Milliarden-Kredithilfen geschaffen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte fiel bis zum frühen Nachmittag in New York um 0,6 Prozent auf 10.457 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> lag ebenfalls 0,6 Prozent tiefer bei 1121 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 1,2 Prozent auf 2290 Stellen nach. Der Dax schloss in Frankfurt 3,3 Prozent tiefer bei 5715 Zählern und büßte damit auf Wochensicht 6,9 Prozent ein.

"Die Sorgen über die Situation in Europa hören nicht auf und die Daten zum Arbeitsmarkt werden als kalter Kaffee angesehen", sagte Peter Boockvar, Stratege bei Miller Tabak & Co. Das US-Arbeitsministerium meldete für April das stärkste Stellenplus seit vier Jahren. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 290.000. Analysten hatten nur 200.000 erwartet. Im Februar und März wurden revidierten Angaben zufolge zudem 121.000 mehr Jobs geschaffen als bislang verkündet. Damit steigen die Chancen, dass sich die weltgrößte Volkswirtschaft zügig von der schwersten Rezession seit den 30er Jahren erholt. Die Wirtschaftskrise hat rund 8,2 Millionen US-Amerikanern den Job gekostet. Das hat den privaten Konsum gedrückt, der rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht.

"Konjunkturell sieht es in den USA richtig gut aus, aber wenn sich die Krise in Europa ausweitet, dann kann man sich negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ausmalen", sagte Aktienstratege Emil Heppel von der Landesbank Berlin. "Die Lage am US-Aktienmarkt wird weniger von US-Daten als von der Lage in Europa beeinflusst."

Unsicherheit herrschte auch noch wegen des massiven Kursrutsches am Donnerstag. Die Kurse an der Wall Street waren binnen Minuten um mehr als neun Prozent abgesackt, hatten sich aber genauso schnell weitgehend wieder erholt. Der Einbruch des Dow Jones um zeitweise rund 1000 Punkte war der größte während eines Handelstages in der Geschichte des Index. Die Ursache für den äußerst ungewöhnlichen Kursverlauf ist noch unklar. Vermutet wird ein technische Kettenreaktion im Computerhandel. "Dem Markt würde es besser gehen, wenn irgendwo ein eklatanter Fehler gemacht worden wäre. Das wäre besser zu verstehen", sagte Rick Meckler von LibertyView Capital Management.

Der Kursabsturz rief auch Politiker auf den Plan. US-Abgeordnete fordern nach dem Absturz nun schärfere Kontrollen für den Computerhandel. US-Präsident Barack Obama kündigte eine umfassende Untersuchung durch die Regulierungsbehörden an. Die Aufsichtsbehörden SEC und CFTC arbeiten eng zusammen, um die Ursache zu klären. Am tiefsten Punkt des Kursverfalls wurden fast eine Billion Dollar an Börsenwert vernichtet. Aufsichtsbehörden der EU-Länder einigten sich am Freitag bereits auf eine stärkere Überwachung des Handels.

Bei den Einzelwerten stachen die Aktien von Kraft hervor. Der größte US-Lebensmittelkonzern hat zu Jahresbeginn von dem unerwartet hohen Anstieg der privaten Konsumausgaben profitiert und vor allem mehr Getränke verkauft. Der Konzern, der kürzlich des britischen Süßwarenhersteller Cadbury übernommen hat, blickt aber eher vorsichtig aufs Gesamtjahr. Kraft-Aktien stiegen um 2,6 Prozent.

Der Versicherer AIG schreibt dank einer höheren Bewertung seiner Vermögensanlagen wieder Gewinne. Die Aktien kletterten um über acht Prozent. Die AIG musste 2008 vom Staat gerettet werden und gehört seitdem zu 80 Prozent der Regierung.

Im Minus lagen dagegen die Papiere des Computerherstellers Apple. Der Handyhersteller Nokia verklagte den US-Konzern wegen Patentverletzungen, die unter anderem das iPhone und den neuen Tablet-Computer iPad betrafen. Das iPad wird erst seit dem Osterwochenende verkauft und soll ab dem 28. Mai auch in Deutschland zu erwerben sein. Die Apple-Aktien sanken um 3,3 Prozent.

(Reporter: Rodrigo Campos; bearbeitet von Ralf Bode, Kerstin Dörr; redigiert von Michael Nienaber)

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