(Mit Schlusskursen)
Zürich, 05. Feb (Reuters) - Trübe Nachrichten aus der
Finanzbranche und schwache Konjunkturdaten aus Europa und den
USA haben am Donnerstag die Schweizer Börse weiter auf Talfahrt
geschickt. Mit einem Tagestief bei 5005 Punkten fiel der
SMI<.SSMI> zeitweise auf den tiefsten Stand seit September 2003.
Der Index schloss nach einer Erholung kurz vor Schluss noch 2,27
Prozent schwächer bei 5106,85 Zählern. Der breite SPI<.SSHI>
verlor 2,02 Prozent auf 4241,85 Zähler.
Mit grossem Abstand weit vorne auf der Verliererliste
standen die Aktien der Swiss Re, die 28 Prozent auf
21,70 sfr verloren und so tief notierten wie seit über 16 Jahren
nicht mehr. Der zweitgrösste Rückversicherer der Welt muss
weitere sechs Milliarden sfr für "giftige Wertpapiere"
abschreiben, schreibt einen Verlust von rund einer Milliarde und
holt sich fünf Milliarden sfr frisches Kapital. Erneut dabei ist
auch der US-Investor Warren Buffett, der drei der fünf
Milliarden aufbringt. Die Dividende wird auf zehn Rappen
gesenkt. Zudem hat die Rating-Agentur S&P hat die Ratings für
eine mögliche Zurückstufung unter Beobachtung gestellt.
Die Aktie des Versicherers Zurich verlor 3,6
Prozent. Der Reingewinn 2008 verfehlte mit drei Milliarden
Dollar die Analystenerwartungen. Auch Zurich senkt die
Dividende. Eine Kapitalerhöhung ist aber laut Zurich-CEO James
Schiro nicht notwendig.
Unter Druck standen auch Petroplus-Aktien, die 1,77
Prozent einbüssten. Das Ergebnis verfehlte die Erwartungen und
der Raffineriebetreiber rechnet 2009 mit sinkenden Margen.
Die Grossbanken litten unter dem enttäuschenden
Jahresabschluss der Deutschen Bank. Anleger machten
sich sorgen, dass auch die Schweizer in der kommenden Woche mit
ihren Abschlüssen die Erwartungen verfehlen könnten. Die grösste
deutsche Bank erlitt einen Rekordverlust und erwartet ein
schwieriges Jahr. Die Aktien von UBS verloren 6,47 und
die von Credit Suisse 2,76 Prozent. 2,4 Prozent mussten
auch die Aktien der Privatbank Julius Bär abgeben. Die
Titel des Agrochemiekonzerns Syngenta gingen
unverändert aus dem Markt. Bank Bär und Syngenta legen am
morgigen Freitag die Abschlüsse vor.
Weiter unter Verkäufen litten Roche, nachdem der
Pharmakonzern am Vortag die Analystenerwartungen leicht verfehlt
hatte. Der "Bon" war dann zehn Prozent abgestürzt. Am
Berichtstag lag der Kursverlust bei 1,62 Prozent.
Die Nestle-Aktie, die am Vortag unter dem schwachen
Quartalsbericht von Kraft Foods gelitten hatten, sanken
um 2,99 Prozent, nachdem Konkurrentin Unilever die
Prognosen für 2009 nicht bestätigen wollte und die Margenziele
für 2010 verworfen hatte.
Dagegen reagierten die Börsianer positiv auf das vom
Spezialchiphersteller Micronas angekündigte
Restrukturierungsprogramm und den Verkauf defizitärer
Firmenteile. Die Aktien legten 17 Prozent auf 3,86 sfr zu.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)