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FOKUS 3-Yuan-Euphorie an der Börse verflogen - Dax im Minus

Veröffentlicht am 22.06.2010, 18:33

* weitere Signale aus China sorgen für Unsicherheit

* Exporttitel geben Gewinne vom Wochenauftakt ab

* Zahlen vom US-Immobilienmarkt enttäuschen

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 22. Jun (Reuters) - Nach einem starken Wochenauftakt ist am deutschen Aktienmarkt wieder Ernüchterung eingekehrt. Vor allem Chinas währungspolitischer Zickzack-Kurs sowie enttäuschende Zahlen vom US-Immobilienmarkt dämpften die Stimmung. Der Dax<.GDAXI> verlor 0,4 Prozent auf 6269 Punkte. Am Montag hatte die Aussicht auf eine Aufwertung der chinesischen Währung bei deutschen Exportwerten noch kräftige Kursgewinne ausgelöst. "Die Euphorie ist verflogen, wir sind wieder auf dem Boden der Realität angekommen", sagte ein Händler und verwies auf unklare Signale aus China.

Staatseigene chinesische Banken hatten am Dienstag Dollar gekauft und damit den Yuan-Kurs gedrückt, der zum Wochenbeginn noch auf den höchsten Stand seit 2005 geklettert war. Stratege Emil Wolter von der Royal Bank of Scotland verwies darauf, dass China mit der Ankündigung vom Wochenende ohnehin eher politische Absichten vor dem Gipfel der G-20-Staaten in Kanada verfolge. "Auch in Deutschland wird dem ein oder anderen klar, dass die neue Wechselkurspolitik und eine mögliche Yuan-Aufwertung nicht per se für alle Branchen gut sind", sagte ein Händler. Belastet werden könnten die Unternehmen, die in der Volksrepublik im großen Stil produzieren.

Für einen Dämpfer sorgten zudem die Zahlen zum US-Absatz bestehender Eigenheime im Mai, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Der US-Häusermarkt sei zuletzt von einem Subventionsprogramm gestützt worden, sagte HSH-Nordbank-Volkswirt Cyrus de la Rubia. "Es waren wohl mehr Last-Minute-Käufe erwartet worden."

Kaum Impulse gab dem Markt der überraschende Anstieg des Ifo-Index. Demnach ist die Stimmung der deutschen Top-Manager zwar wieder so gut wie vor der Finanzkrise. Mit dem Ende von Konjunkturprogrammen und wegen künftiger Sparpakete erwarten Firmen und Fachleute aber, dass die Erholung spätestens zum Jahreswechsel an Fahrt verliert. "Im Augenblick laufen die Geschäfte der deutschen Unternehmen noch sehr gut, insbesondere im Export. Aber es mehren sich die Warnsignale", sagte Unicredit-Volkswirt Andreas Rees.

FINANZTITEL IM MINUS

Wieder deutlicher in den Vordergrund traten auch Sorgen über die Schuldenkrise und die Stabilität des Finanzsektors in Südeuropa. "Das Thema lässt uns einfach nicht los", sagte ein Händler. Eine pessimistische Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) zur Lage am spanischen Immobilienmarkt belastete die Aktien der großen Banken des Landes. S&P geht nach Angaben vom Montagabend davon aus, dass die Ausfälle für den spanischen Finanzsektor von 2009 bis 2011 wegen der Wertminderung der Hypotheken größer ausfallen als bisher angenommen. Im Leitindex der Madrider Börse<.IBEX> gehörten die Aktien der BK Popular und der BBVA mit Abschlägen von jeweils knapp zwei Prozent zu den größten Verlierern. Die Titel der Banco Santander gaben 0,6 Prozent ab.

Unter Druck standen auch französische Banken, die die Verliererliste im EuroStoxx50 anführten. Credit Agricole fielen um 4,7 Prozent, Societe Generale um vier Prozent. Credit Agricole geht von höheren Belastungen durch seine angeschlagene griechische Tochter Emporiki aus. Societe Generale litten offenbar unter Gewinnmitnahmen, sagte ein Händler in London. Die Aktien der BNP Paribas gaben nach einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch um 1,9 Prozent nach. Am deutschen Aktienmarkt zählten Finanzwerte ebenfalls zu den Verlierern. Deutsche Bank verbilligten sich um 1,3 Prozent, Commerzbank um 0,2 Prozent. Börsianer führten das auch darauf zurück, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine Bankenabgabe fordern.

Auf der Verkaufsliste standen ebenso die Industrie- und Autowerte, die am Montag noch deutlich zugelegt hatten. Siemens und ThyssenKrupp verbilligten sich jeweils um knapp ein Prozent. Die Volkswagen-Aktie verlor 1,4 Prozent, und auch die Papiere der Autobauer Daimler und BWM notierten etwas tiefer. Dax-Aufsteiger HeidelbergCement verlor seine Gewinne vom Montag ebenfalls und gab 3,1 Prozent nach.

Gewinner im Dax waren dagegen Kosmetik- und Gesundheitswerte. Fresenius legten um knapp 0,8 Prozent zu, Beiersdorf um 0,7 Prozent.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Georg Merziger)

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