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FOKUS 5-US-Börsen brechen wegen Griechenland-Krise massiv ein

Veröffentlicht am 07.05.2010, 04:44
Aktualisiert 07.05.2010, 04:52

* Griechenland im Fokus, Enttäuschung über EZB

* Freddie Mac und Fluggesellschaften im Minus

* Dow rauscht vorübergehend um fast 1000 Punkte ab

* Spekulationen über technischen Fehler

(neu: Hintergrund zu Dow-Absturz, Reaktionen, Zitate)

New York, 07. Mai (Reuters) - Die Wall Street ist am Donnerstag wegen der Griechenland-Krise eingebrochen. Die US-Aktienmärkte verzeichneten die größten prozentualen Verluste seit April 2009. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor im Verlauf sogar fast 1000 Punkte, nach Punkten der größte Rückgang während eines Handelstages in seiner Geschichte. Unklar blieb zunächst, ob ein Systemfehler im Spiel war.

Investoren zeigten sich enttäuscht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) keine zusätzlichen Maßnahmen ergriff, um ein Ausweiten der Schuldenkrise auf andere Länder zu vermeiden. "Es herrscht ein Unbehagen, das anscheinend von Tag zu Tag schlimmer wird, weil die Angst vor Ansteckung zunimmt", sagte Craig Peckham, Stratege bei Jefferies & Company. Die EZB erklärte sich nicht bereit, Hellas-Anleihen zu kaufen. Verstärkt wurde der Abwärtstrend von enttäuschenden Einzelhandels-Zahlen.

Der Dow Jones ging mit einem Minus von 3,2 Prozent bei 10.520 Punkten aus dem Handel. Er pendelte im Handelsverlauf zwischen 9869 und 10.879 Stellen. Zwischenzeitlich lag er etwa neun Prozent im Minus. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 3,24 Prozent auf 1128 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel 3,44 Prozent auf 2319 Punkte. In Frankfurt ging der Dax<.GDAXI> mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 5908 Punkten aus dem Handel.

Im Mittelpunkt des Handels stand wieder einmal die Schuldenkrise Griechenlands. "Das sind Panikverkäufe", sagte Keith Springer von Capital Financial Advisory Services. Daten vom US-Einzelhandel dämpften zudem die Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft. "Obwohl viele Leute in die Läden gehen, geben sie anscheinend nichts aus", sagte Tim Ghriskey, Analyst bei Solaris Asset Management. Elf von 17 Einzelhändlern blieben mit ihrem Umsatz hinter den Erwartungen zurück, darunter führende Einzelhändler wie der Discounter Costco Wholesale und die Modekette Gap. Die Aktien von Costco gaben knapp vier Prozent nach und die von Gap über sieben Prozent.

"DER VERRÜCKTESTE TAG" - BOSTON BEER AUF NULL DOLLAR

Gegen 14.39 Uhr (Ortszeit, 20.39 Uhr MESZ) rutsche der Dow, bereits etwa drei Prozent im Minus, innerhalb von acht Minuten um weitere 650 Punkte in die Tiefe. "Es war der verrückteste Tag, denn ich jemals erlebt habe", sagte Mark Galorenzo von TMT East. Aus Kreisen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, ein Handelsfehler könne der Auslöser gewesen sein. In ersten Reaktionen kündigten Nasdaq und NYSE-Arca an, einige Geschäfte für ungültig zu erklären. Die SEC wollte den Vorfall untersuchen. Der US-Senator Edward Kaufman forderte eine stärkere Kontrolle des Computerhandels.

Besonders betroffen waren unter anderem die Titel von Boston Beer mit einem Minus von zeitweilig 100 Prozent - von 47,98 Dollar auf 0,00 Dollar - sowie Exelon mit 99 Prozent, Procter & Gamble mit 33,7 Prozent, 3M mit 17 Prozent und Apple mit 14,4 Prozent.

Unabhängig davon lasteten Nachrichten aus Deutschland auf Solarwerten. Nachdem der Bundestag am Donnerstag die umstrittene Kürzung der Solarförderung beschlossen hatte, gaben Solaraktien nach. Papiere von Trina Solar fielen 14 Prozent, Yingli Green Energy Holding elf Prozent und Suntech Power Holdings zehn Prozent. Deutschland ist der größte Markt für Solarenergie und obwohl die Kürzungen seit längerem erwartet wurden, hatten einige Analysten gehofft, sie würden verschoben.

Die Aktie von Freddie Mac fiel nach Vorlage der Quartalszahlen 6,3 Prozent. Der verstaatlichte Hypothekenfinanzierer erweist sich für die US-Regierung als Fass ohne Boden. Das Unternehmen bat am Mittwoch nach einem neuen Milliardenverlust um eine weitere Finanzspritze von 10,6 Milliarden Dollar und warnte gleichzeitig, wegen der Flaute am Immobilienmarkt in Zukunft weitere Hilfen zu benötigen.

Unter Druck standen auch Aktien von Breitbandanbietern. Die US-Regulierungsbehörde konnte mir ihrer Zusicherung, den Markt für Internetanbieter weiterhin nur wenig regulieren zu wollen, nicht überzeugen. Aktien von Comcast fielen über sechs Prozent, die von Time Warner Cable um acht Prozent und die von Cablevision Systems sieben Prozent.

Federn ließen auch die Papiere großer US-Fluggesellschaften. Die Anteilsscheine der United-Muttergesellschaft UAL fielen neun Prozent, die vom Fusionspartner Continental 7,6 Prozent. Der Markt mache sich Sorgen, dass sich die griechische Schuldenkrise ausweite und andere Branchen in Mitleidenschaft ziehen könnte, sagte S&P-Analyst Jim Corridore.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,57 Milliarden Aktien den Besitzer. 173 Werte legten zu, 2998 gaben nach und 26 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 4,42 Milliarden Aktien 330 im Plus, 2418 im Minus und 53 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um einen Punkt und 8/32 auf 101-28/32. Sie rentierten mit 3,3975 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten drei Punkte und 14//32 auf 107-09/32 und hatten eine Rendite von 4,1916 Prozent.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Kerstin Dörr und Scot W. Stevenson; redigiert von Axel Hildebrand)

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