LONDON (dpa-AFX) - Singapurs Staatsfonds Temasek sucht einem Pressebericht zufolge einen Käufer für seinen milliardenschweren Anteil an der britischen Großbank Standard Chartered . In den vergangenen Monaten habe das Unternehmen das Interesse möglicher Investoren abgeklopft, schrieb die 'Financial Times' (Dienstag) unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Temasek hält 18 Prozent der Aktien an dem Finanzinstitut, das Paket ist rund 6 Milliarden Pfund (7,5 Mrd Euro) wert. Interesse haben laut Zeitung etwa JPMorgan und die spanische Santander bekundet.
Standard Chartered gilt als eine der derzeit erfolgreichsten Banken der Welt. Von der Finanzkrise war sie praktisch nicht betroffen, da sie kein Investmentbanking betreibt. In den vergangenen acht Jahren steigerte sich das Institut von einem Gewinnrekord zum nächsten. Die in Kontinentaleuropa kaum bekannte Bank macht einen Großteil ihres Geschäfts in den wachtumsstarken Schwellenländern Asiens und des Nahen Ostens sowie in Afrika.
Das macht sie attraktiv für viele internationale Großbanken, die sich aus ihrer Abhängigkeit in Nordamerika und Europa befreien wollen. Allerdings ist Standard Chartered auch teuer - der gesamte Börsenwert liegt bei 35 Milliarden Pfund. Im August schien die Ausgangslage für potenzielle Käufer günstig, als der Aktienkurs für kurze Zeit um 20 Prozent einbrach. Eine US-Behörde hatte mit harten Strafen wegen illegaler Iran-Geschäfte gedroht. Am Ende einigten sich beide Seiten auf eine Zahlung von 340 Millionen Dollar. Der Aktienkurs erholte sich wieder.
Die hohe Bewertung könnte sich Temasek nun zu Nutze machen wollen, erklärten Analysten in der Zeitung. Ein strategisches Interesse dürfte der Fonds, der vor sechs Jahren die Aktien zu einem Preis von knapp 2,3 Milliarden Pfund gekauft hatte, nicht mehr haben. Der mögliche Versuch die Bank enger mit anderen Beteiligungen im Finanzsektor zu verbinden, etwa der Bank DBS in Singapur, dürften sich als zu kompliziert erwiesen haben./enl/mmb/zb
Standard Chartered gilt als eine der derzeit erfolgreichsten Banken der Welt. Von der Finanzkrise war sie praktisch nicht betroffen, da sie kein Investmentbanking betreibt. In den vergangenen acht Jahren steigerte sich das Institut von einem Gewinnrekord zum nächsten. Die in Kontinentaleuropa kaum bekannte Bank macht einen Großteil ihres Geschäfts in den wachtumsstarken Schwellenländern Asiens und des Nahen Ostens sowie in Afrika.
Das macht sie attraktiv für viele internationale Großbanken, die sich aus ihrer Abhängigkeit in Nordamerika und Europa befreien wollen. Allerdings ist Standard Chartered auch teuer - der gesamte Börsenwert liegt bei 35 Milliarden Pfund. Im August schien die Ausgangslage für potenzielle Käufer günstig, als der Aktienkurs für kurze Zeit um 20 Prozent einbrach. Eine US-Behörde hatte mit harten Strafen wegen illegaler Iran-Geschäfte gedroht. Am Ende einigten sich beide Seiten auf eine Zahlung von 340 Millionen Dollar. Der Aktienkurs erholte sich wieder.
Die hohe Bewertung könnte sich Temasek nun zu Nutze machen wollen, erklärten Analysten in der Zeitung. Ein strategisches Interesse dürfte der Fonds, der vor sechs Jahren die Aktien zu einem Preis von knapp 2,3 Milliarden Pfund gekauft hatte, nicht mehr haben. Der mögliche Versuch die Bank enger mit anderen Beteiligungen im Finanzsektor zu verbinden, etwa der Bank DBS in Singapur, dürften sich als zu kompliziert erwiesen haben./enl/mmb/zb