HAMBURG (dpa-AFX) - Das Projekt einer europäischen Ratingagentur steht einem Pressebericht zufolge vor dem Aus. Das Beratungsunternehmen Roland Berger glaube nicht mehr daran, 300 Millionen Euro Startkapital für den Aufbau einer solchen Agentur einsammeln zu können, schreibt die 'Financial Times Deutschland' (FTD/Montagsausgabe) ohne genaue Quellenangabe. Berger habe vor allem auf die Unterstützung deutscher und französischer Großbanken gehofft, sei jedoch auf wenig Interesse gestoßen. Zudem habe der deutschen Industrieverband BDI zuletzt aggressiv Lobby gegen die Pläne gemacht. Komplett beerdigen wolle Berger das Projekt aber nicht. Eine kleine Gruppe Frankfurter Finanziers solle nun soviel Geld bereitstellen, dass die Grundidee weiterverfolgt werden kann.
Das von Berger-Partner Markus Krall erdachte Ratingkonzept hätte das Geschäftsmodell der Branche umgekrempelt. Anstelle der Emittenten, die Wertpapiere begeben, sollten die Investoren für Ratings bezahlen. So hätten die Agenturen keinen Anreiz mehr, sich mit übertrieben guten Noten Aufträge zu sichern. Unklar blieb, wie die Investoren dazu gebracht werden sollen, für die Ratings zu zahlen. Viele potenzielle Geldgeber, die von Krall angesprochen sind, zweifeln, ob das Investorenzahlmodell funktionieren kann, zitiert das Blatt einen ein Brancheninsider./edh
Das von Berger-Partner Markus Krall erdachte Ratingkonzept hätte das Geschäftsmodell der Branche umgekrempelt. Anstelle der Emittenten, die Wertpapiere begeben, sollten die Investoren für Ratings bezahlen. So hätten die Agenturen keinen Anreiz mehr, sich mit übertrieben guten Noten Aufträge zu sichern. Unklar blieb, wie die Investoren dazu gebracht werden sollen, für die Ratings zu zahlen. Viele potenzielle Geldgeber, die von Krall angesprochen sind, zweifeln, ob das Investorenzahlmodell funktionieren kann, zitiert das Blatt einen ein Brancheninsider./edh