LONDON (dpa-AFX) - Dem angeschlagenen Energiekonzern RWE F:RWE droht beim schon fast sicher geglaubten Verkauf seiner Öl- und Gasfördertochter Dea einem Pressebericht zufolge ein heftiger Rückschlag. Die britische Regierung blockiere das Geschäft mit einer Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman, schreibt die "Financial Times" (Donnerstag) unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Energieminister Ed Davey sei angesichts der verschärften Sanktionen gegen Russland "nicht geneigt", dem Verkauf zuzustimmen. RWE und die Investorengruppe erklärten in der Zeitung, dass der Verkaufsprozess weiter laufe.
Die Bundesregierung hatte im August dem wegen der Ukraine-Krise heiklen Geschäft zugestimmt. Ausschlaggebend sei gewesen, dass es sich bei Investorengruppe LetterOne um einen in der EU ansässigen Investor handele. Die Regierung in London hat ein Mitspracherecht, da auch Förderprojekte in Großbritannien betroffen sind. Das Scheitern der 5,1 Milliarden Euro schweren Transaktion wäre für den hochverschuldeten und von der Energiewende schwer getroffenen RWE-Konzern ein heftiger Schlag. Das Unternehmen hatte bislang das Ziel, das Geschäft noch in diesem Jahr abzuschließen.