GENF (dpa-AFX) - Daimler (ETR:DAI)-Chef Dieter Zetsche sieht die Lage in der Ukraine mit Sorge. 'Wir beobachten die Situation genau', sagte Zetsche am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. Da die Lage auf der Krim sich aber jede Minute verändere, sei es derzeit schwer, eine Schlussfolgerung zu ziehen. Russland ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für Daimler. Im Januar war der Absatz dort um 42,5 Prozent gestiegen.
Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann hatte am Montag gewarnt, dass die Ukraine zur Gefahr für den noch schwachen europäischen Markt werden könnte. Zetsche rechnet dennoch damit, dass das Geschäft in Westeuropa anzieht. 'Wir sehen den Beginn einer Erholung', sagte er. 'Wir bekommen positive Signale selbst in den Märkten in Südeuropa.'
Am Montag hatte Zetsche angekündigt, dass die Zahl der abgesetzten Pkws im Februar zweistellig gestiegen sei. Konkrete Zahlen will der Konzern im Laufe der Woche vorlegen. Derzeit könne Daimler nicht so viele Autos bauen, wie nachgefragt würden. Selbst in den sogenannten 'gesättigten' Märkten wie Europa, Japan oder den USA würden in Daimlers Fabriken Überstunden gemacht.
Um seine für 2020 gesetzten Ziele zu erreichen, müsse Daimler seine Produktion ausweiten. Bis dahin wollen die Schwaben ihre Rivalen BMW (ETR:BMW) und Audi (ETR:NSU) beim Absatz überholen. 'Da sprechen wir über zusätzliche Werke', sagte Zetsche. 'Nordamerika ist sicher ein möglicher Ort für so ein Werk.' Zetsche hatte erst vor kurzem angekündigt, dass Daimler ein neues Werk für Kompaktwagen plant. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagte der Daimler-Chef - nun deutete er an, dass das in den kommenden zwölf Monaten der Fall sein werde. Zuletzt war spekuliert worden, dass Daimler zusätzliche Produktionskapazitäten für Kompaktwagen in den USA aufbaut.ja