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GESAMT-ROUNDUP: Deutsche Verbraucher bewahren Wirtschaft vor Absturz

Veröffentlicht am 15.01.2014, 16:08

BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucher haben die deutsche Wirtschaft 2013 vor einem Absturz bewahrt. Inmitten der Rezession in Teilen Europas legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deswegen im vorigen Jahr immerhin noch um 0,4 Prozent zu. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mit. Das Wachstum liegt damit noch einmal deutlich unter dem ohnehin schwachen Niveau von 2012 mit 0,7 Prozent - aber Deutschland liege damit 'in Europa vorn', wie der Präsident des Bundesamtes, Roderich Egeler, betonte.

Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Für 2014 sind die Prognosen deutlich optimistischer. Sie reichen bis zu einem Plus von 2 Prozent. So traut die Weltbank in Washington der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr 1,9 Prozent Wachstum zu; in den beiden Folgejahren kann sie demnach das Tempo mit Zuwächsen von 1,7 und 1,6 Prozent nahezu halten.

Erstmals seit der tiefen Rezession 2009 fiel der traditionell starke Exportmotor als Antreiber der Konjunktur für Europas größte Volkswirtschaft komplett aus. Weil die Einfuhren (plus 1,3 Prozent) deutlich stärker zulegten als die Exporte (plus 0,6 Prozent), schlägt in der Gesamtrechnung sogar ein negativer Außenbeitrag zu Buche. Den Bremseffekt bezifferten die Statistiker des Bundes mit minus 0,3 Prozentpunkten. 'Offensichtlich wurde die deutsche Wirtschaft durch die anhaltende Rezession in einigen europäischen Ländern und eine gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung belastet', sagte Egeler.

Auch von den Investitionen seien keine positiven Impulse gekommen. 'Der inländische Konsum war mit einem Beitrag von plus 0,7 Prozentpunkten die einzige Stütze des BIP-Wachstums', sagte Egeler. Positiv machte sich neben den Ausgaben der privaten Haushalte (plus 0,9 Prozent) eine deutliche Zunahme des staatlichen Konsums (plus 1,1 Prozent) bemerkbar. Die Verbraucher tragen mit 57,5 Prozent den Löwenanteil zur deutschen Wirtschaftsleistung bei.

Als 'sehr erstaunlich' bezeichnete Egeler - neben der moderaten Inflationsrate von voraussichtlich 1,5 (2012: 2,0) Prozent - die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit durchschnittlich 41,8 Millionen Arbeitnehmern: 'Damit gab es bereits das siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand bei der Zahl der Erwerbstätigen.' Im Gegenzug war damit die Arbeitslosigkeit '2013 so niedrig wie noch nie im vereinigten Deutschland'.

Die - gemessen an der Schwäche der europäischen Wirtschaft insgesamt - immer noch robuste Konjunktur und die Rekordbeschäftigung halfen dem deutschen Staat, 2013 abermals die EU-Defizitgrenze von maximal 3 Prozent des BIP souverän einzuhalten. Dank der Überschüsse in den Sozialversicherungen und bei Kommunen sowie rückläufiger Defizite von Bund und Ländern stand unter dem Strich ein Fehlbetrag von 1,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozent gemessen am BIP. 2012 hatte der deutsche Staat sogar ein kleines Plus von 0,1 Prozent erwirtschaftet, 2011 ein Defizit von 0,8 Prozent.

Der Fiskus profitiert vor allem dank der stabilen Konjunktur und der guten Beschäftigung von sprudelnden Steuereinnahmen. So musste der Bund 2013 trotz Sonderlasten wegen der Fluthilfe weniger Schulden aufnehmen als geplant. Die Nettokreditaufnahme lag 22,1 Milliarden Euro und damit 3,0 Milliarden unter der vom Parlament genehmigten Neuverschuldung, wie das Bundesfinanzministerium mitteilte. 2015 will der Bund ganz ohne neue Schulden auskommen. Das hat es zuletzt 1969 gegeben.

Nach einem schwachen Jahresstart dürfte allerdings auch der erhoffte Schub im Schlussquartal 2013 weitgehend ausgeblieben sein. Offiziell wollen die Statistiker zwar erst am 14. Februar erste Daten für den Zeitraum Oktober bis Dezember veröffentlichen. In einer ersten Schätzung gehen sie jedoch davon aus, dass das BIP im Vergleich zum Vorquartal um etwa ein Viertel Prozent zugelegt haben dürfte./kf/DP/bgf

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