😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

GESAMT-ROUNDUP: Euroraum in Dauerrezession - Deutschland mit blauem Auge

Veröffentlicht am 15.05.2013, 16:21
WIESBADEN/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Euroraum steckt in der Dauerrezession und bremst die deutsche Konjunktur: Verunsicherte Unternehmer stellen Investitionen zurück, der Außenhandel fällt als Konjunkturmotor aus. Fast allein der steigenden Konsumfreude der privaten Haushalte ist es zu verdanken, dass Deutschland im ersten Quartal 2013 knapp an einer Rezession vorbeirutschte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs preis-, saison- und kalenderbereinigt minimal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Im Vergleich zu den Euro-Partnerländern steht Deutschland allerdings gut da. Denn Europas Wirtschaft steckt in der längsten Rezession fest, die es seit Einführung des Euro jemals gab. Selbst Nachbar Frankreich ist wieder in die Rezession gerutscht.

WIRTSCHAFT DER EUROZONE SCHRUMPFT SEIT EINEINHALB JAHREN

Seit eineinhalb Jahren schrumpft die Wirtschaftsleistung im Euroraum, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg meldete. Im ersten Quartal sank das BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dabei gibt es erste Hoffnungsschimmer, denn der Rückgang fiel weniger stark aus als noch zum Jahresende 2012 mit einem Minus von 0,6 Prozent.

Andererseits schrumpft Italiens Wirtschaft inzwischen seit sieben Quartalen in Folge, im pleitebedrohten Griechenland geht es ebenso weiter bergab wie im Euro-Krisenland Portugal. Auch das französische BIP sank von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal erneut: Die 'Grande Nation' ist zum zweiten Mal seit 2009 in die Rezession gerutscht.

TIEFPUNKT DÜRFTE ERREICHT SEIN

Immerhin: Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte der Tiefpunkt erreicht sein. Doch eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft sei im Jahresverlauf noch nicht in Sicht - und die Arbeitslosigkeit dürfte weiter steigen. 'Gefühlt wird die Rezession noch länger andauern', schrieben Commerzbank -Analysten.

In Deutschland wurde das schwache Wachstum zum Jahresbeginn auch durch die extrem winterliche Witterung verursacht, wie die Statistiker betonten. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer schätzt, dass das kalte März-Wetter die BIP-Zuwachsrate im ersten Quartal um bis zu 0,2 Prozentpunkte gesenkt hat: 'Im zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft stärker zulegen als im ersten Quartal, weil die Bauwirtschaft die wetterbedingten Ausfälle aufholen wird.'

Das Statistikamt korrigierte am Mittwoch auch die Zahlen aus dem ohnehin schwachen Schlussquartal 2012 um weitere 0,1 Prozentpunkte nach unten. Nach den neuen Berechnungen schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresende kräftig um 0,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2012 bestätigten die Statistiker einen BIP-Anstieg von 0,7 Prozent.

POSITIVE IMPULSE NUR VON DEN PRIVATEN HAUSHALTEN

Positive Impulse lieferten von Januar bis März fast ausschließlich die privaten Haushalte. Nach einem Rückgang Ende 2012 erhöhten sie ihre Konsumausgaben zu Jahresbeginn wieder. Auch im Gesamtjahr werde ein deutsches Wachstum maßgeblich vom privaten Konsum abhängen, prognostizierte Christian Schulz von der Berenberg Bank.

Denn der negative Trend bei den Investitionen setzte sich zu Jahresbeginn fort: Die Unternehmer legen Investitionen auf Eis, weil sie weiterhin durch die europäische Staatsschuldenkrise verunsichert sind. 'Die Krise weicht langsamer aus dem Bewusstsein der Unternehmen als bisher angenommen', sagte Krämer. Unicredit -Ökonom Andreas Rees ist allerdings überzeugt, dass im zweiten Quartal auch die Investitionen wieder anziehen werden: 'Die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone lässt deutlich nach.'

EXPORTE KÖNNEN KONJUNKTUR NICHT BEFEUERN

Auch die Exporte konnten die deutsche Konjunktur zu Jahresbeginn nicht befeuern: Zwar wurden deutlich weniger Waren importiert als im Schlussquartal 2012, die Ausfuhren waren aber ebenfalls rückläufig. Maßgeblich verantwortlich für die schwache Auslandskonjunktur sei die Krise im Euroraum, betonte Gustav Horn vom Institut für Makroökonomie (IMK): 'Es zeigt sich zunehmend, dass Deutschland sich dieser Krise nicht entziehen kann. Daher ist für das Jahr 2013 bestenfalls noch mit einer gehobenen Stagnation zu rechnen.'/hqs/mt/DP/jsl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.