WIESBADEN/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Euroraum steckt in der Dauerrezession und bremst die deutsche Konjunktur: Verunsicherte Unternehmer stellen Investitionen zurück, der Außenhandel fällt als Konjunkturmotor aus. Fast allein der steigenden Konsumfreude der privaten Haushalte ist es zu verdanken, dass Deutschland im ersten Quartal 2013 knapp an einer Rezession vorbeirutschte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs preis-, saison- und kalenderbereinigt minimal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Im Vergleich zu den Euro-Partnerländern steht Deutschland allerdings gut da. Denn Europas Wirtschaft steckt in der längsten Rezession fest, die es seit Einführung des Euro jemals gab. Selbst Nachbar Frankreich ist wieder in die Rezession gerutscht.
WIRTSCHAFT DER EUROZONE SCHRUMPFT SEIT EINEINHALB JAHREN
Seit eineinhalb Jahren schrumpft die Wirtschaftsleistung im Euroraum, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg meldete. Im ersten Quartal sank das BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dabei gibt es erste Hoffnungsschimmer, denn der Rückgang fiel weniger stark aus als noch zum Jahresende 2012 mit einem Minus von 0,6 Prozent.
Andererseits schrumpft Italiens Wirtschaft inzwischen seit sieben Quartalen in Folge, im pleitebedrohten Griechenland geht es ebenso weiter bergab wie im Euro-Krisenland Portugal. Auch das französische BIP sank von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal erneut: Die 'Grande Nation' ist zum zweiten Mal seit 2009 in die Rezession gerutscht.
TIEFPUNKT DÜRFTE ERREICHT SEIN
Immerhin: Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte der Tiefpunkt erreicht sein. Doch eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft sei im Jahresverlauf noch nicht in Sicht - und die Arbeitslosigkeit dürfte weiter steigen. 'Gefühlt wird die Rezession noch länger andauern', schrieben Commerzbank-Analysten.
In Deutschland wurde das schwache Wachstum zum Jahresbeginn auch durch die extrem winterliche Witterung verursacht, wie die Statistiker betonten. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer schätzt, dass das kalte März-Wetter die BIP-Zuwachsrate im ersten Quartal um bis zu 0,2 Prozentpunkte gesenkt hat: 'Im zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft stärker zulegen als im ersten Quartal, weil die Bauwirtschaft die wetterbedingten Ausfälle aufholen wird.'
Das Statistikamt korrigierte am Mittwoch auch die Zahlen aus dem ohnehin schwachen Schlussquartal 2012 um weitere 0,1 Prozentpunkte nach unten. Nach den neuen Berechnungen schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresende kräftig um 0,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2012 bestätigten die Statistiker einen BIP-Anstieg von 0,7 Prozent.
POSITIVE IMPULSE NUR VON DEN PRIVATEN HAUSHALTEN
Positive Impulse lieferten von Januar bis März fast ausschließlich die privaten Haushalte. Nach einem Rückgang Ende 2012 erhöhten sie ihre Konsumausgaben zu Jahresbeginn wieder. Auch im Gesamtjahr werde ein deutsches Wachstum maßgeblich vom privaten Konsum abhängen, prognostizierte Christian Schulz von der Berenberg Bank.
Denn der negative Trend bei den Investitionen setzte sich zu Jahresbeginn fort: Die Unternehmer legen Investitionen auf Eis, weil sie weiterhin durch die europäische Staatsschuldenkrise verunsichert sind. 'Die Krise weicht langsamer aus dem Bewusstsein der Unternehmen als bisher angenommen', sagte Krämer. Unicredit -Ökonom Andreas Rees ist allerdings überzeugt, dass im zweiten Quartal auch die Investitionen wieder anziehen werden: 'Die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone lässt deutlich nach.'
EXPORTE KÖNNEN KONJUNKTUR NICHT BEFEUERN
Auch die Exporte konnten die deutsche Konjunktur zu Jahresbeginn nicht befeuern: Zwar wurden deutlich weniger Waren importiert als im Schlussquartal 2012, die Ausfuhren waren aber ebenfalls rückläufig. Maßgeblich verantwortlich für die schwache Auslandskonjunktur sei die Krise im Euroraum, betonte Gustav Horn vom Institut für Makroökonomie (IMK): 'Es zeigt sich zunehmend, dass Deutschland sich dieser Krise nicht entziehen kann. Daher ist für das Jahr 2013 bestenfalls noch mit einer gehobenen Stagnation zu rechnen.'/hqs/mt/DP/jsl
Im Vergleich zu den Euro-Partnerländern steht Deutschland allerdings gut da. Denn Europas Wirtschaft steckt in der längsten Rezession fest, die es seit Einführung des Euro jemals gab. Selbst Nachbar Frankreich ist wieder in die Rezession gerutscht.
WIRTSCHAFT DER EUROZONE SCHRUMPFT SEIT EINEINHALB JAHREN
Seit eineinhalb Jahren schrumpft die Wirtschaftsleistung im Euroraum, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg meldete. Im ersten Quartal sank das BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dabei gibt es erste Hoffnungsschimmer, denn der Rückgang fiel weniger stark aus als noch zum Jahresende 2012 mit einem Minus von 0,6 Prozent.
Andererseits schrumpft Italiens Wirtschaft inzwischen seit sieben Quartalen in Folge, im pleitebedrohten Griechenland geht es ebenso weiter bergab wie im Euro-Krisenland Portugal. Auch das französische BIP sank von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal erneut: Die 'Grande Nation' ist zum zweiten Mal seit 2009 in die Rezession gerutscht.
TIEFPUNKT DÜRFTE ERREICHT SEIN
Immerhin: Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte der Tiefpunkt erreicht sein. Doch eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft sei im Jahresverlauf noch nicht in Sicht - und die Arbeitslosigkeit dürfte weiter steigen. 'Gefühlt wird die Rezession noch länger andauern', schrieben Commerzbank
In Deutschland wurde das schwache Wachstum zum Jahresbeginn auch durch die extrem winterliche Witterung verursacht, wie die Statistiker betonten. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer schätzt, dass das kalte März-Wetter die BIP-Zuwachsrate im ersten Quartal um bis zu 0,2 Prozentpunkte gesenkt hat: 'Im zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft stärker zulegen als im ersten Quartal, weil die Bauwirtschaft die wetterbedingten Ausfälle aufholen wird.'
Das Statistikamt korrigierte am Mittwoch auch die Zahlen aus dem ohnehin schwachen Schlussquartal 2012 um weitere 0,1 Prozentpunkte nach unten. Nach den neuen Berechnungen schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresende kräftig um 0,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2012 bestätigten die Statistiker einen BIP-Anstieg von 0,7 Prozent.
POSITIVE IMPULSE NUR VON DEN PRIVATEN HAUSHALTEN
Positive Impulse lieferten von Januar bis März fast ausschließlich die privaten Haushalte. Nach einem Rückgang Ende 2012 erhöhten sie ihre Konsumausgaben zu Jahresbeginn wieder. Auch im Gesamtjahr werde ein deutsches Wachstum maßgeblich vom privaten Konsum abhängen, prognostizierte Christian Schulz von der Berenberg Bank.
Denn der negative Trend bei den Investitionen setzte sich zu Jahresbeginn fort: Die Unternehmer legen Investitionen auf Eis, weil sie weiterhin durch die europäische Staatsschuldenkrise verunsichert sind. 'Die Krise weicht langsamer aus dem Bewusstsein der Unternehmen als bisher angenommen', sagte Krämer. Unicredit
EXPORTE KÖNNEN KONJUNKTUR NICHT BEFEUERN
Auch die Exporte konnten die deutsche Konjunktur zu Jahresbeginn nicht befeuern: Zwar wurden deutlich weniger Waren importiert als im Schlussquartal 2012, die Ausfuhren waren aber ebenfalls rückläufig. Maßgeblich verantwortlich für die schwache Auslandskonjunktur sei die Krise im Euroraum, betonte Gustav Horn vom Institut für Makroökonomie (IMK): 'Es zeigt sich zunehmend, dass Deutschland sich dieser Krise nicht entziehen kann. Daher ist für das Jahr 2013 bestenfalls noch mit einer gehobenen Stagnation zu rechnen.'/hqs/mt/DP/jsl