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GESAMT-ROUNDUP: Ex-Porsche-Manager muss vor Gericht

Veröffentlicht am 26.06.2012, 18:04
STUTTGART/BRAUNSCHWEIG/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die juristischen Spätfolgen des Übernahmekampfes zwischen Porsche und Volkswagen vor vier Jahren sind noch lange nicht ausgestanden. Der Ex-Finanzchef des Porsche-Konzerns, Holger Härter, muss wegen Kreditbetruges vor Gericht. Damit steht nun endgültig fest, dass es für den einstigen Architekten des spektakulär gescheiterten Angriffs auf VW ein strafrechtliches Nachspiel gibt.

Die von der Staatsanwaltschaft Stuttgart erhobene Anklage gegen den früheren Top-Manager und zwei seiner damaligen Führungskräfte sei 'vollumfänglich zugelassen', bestätigte ein Sprecher des Landgerichts am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Derweil rüsten sich Porsche und VW in Niedersachsen für ein Mammutverfahren an zivilrechtlicher Front: Am Mittwoch verhandelt das Braunschweiger Landgericht über einen ersten Teil der milliardenschweren Klagen von Investoren, die sich durch die Informationspolitik 2008 getäuscht sehen.

In Baden-Württemberg führen die Ermittlungen gegen Härter jetzt zu einem förmlichen Strafprozess. 'Es ist entschieden worden, das Hauptverfahren zu eröffnen, Termine stehen aber noch nicht fest', erklärte der Gerichtssprecher. Härter und zwei seiner Spitzenkräfte aus der Finanzabteilung der Porsche-Holding Porsche SE (PSE) sollen während des Übernahmekampfs mit dem VW-Konzern bei Verhandlungen für Kreditgeschäfte eine Bank falsch informiert haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart sieht entsprechende Vorwürfe als stichhaltig genug an und brachte die Anklage im März auf den Weg.

Härter wies damals alle Anschuldigungen zurück. Er sehe dem Verfahren 'mit großer Gelassenheit entgegen', ließ er mitteilen.Neben Härter droht nach wie vor auch Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking eine Anklage. Gegen ihn laufen weiterhin Prüfungen wegen des Vorwurfs der Untreue und Marktmanipulation. Die Anklage gegen Härter war nur ein erster Zwischenstand. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft dauert es noch, bis alle Ergebnisse feststehen.

Wiedeking und sein Finanzchef Härter hatten Porsche im Sommer 2009 verlassen müssen. Um ihre damalige Arbeit drehen sich inzwischen zahlreiche nationale und internationale Investorenklagen. Anlager fühlen sich rückblickend fehlinformiert und betrogen.

In Braunschweig berät das Landgericht am Mittwoch über die ersten zwei von insgesamt fünf Verfahren. Nach Darstellung der Kläger verheimlichte die damalige Porsche-Spitze ihre später gescheiterte Absicht, VW zu schlucken. Ein Fall richtet sich gegen die PSE und eine Frankfurter Bank, ein anderer nur gegen die PSE. Ein Privatinvestor und eine Anlagegesellschaft mit Sitz in der Schweiz verlangen hier knapp 4,7 Millionen Euro.

Bei den drei übrigen Klagen, von denen zum Teil auch VW betroffen ist, beläuft sich die Summe der geforderten Entschädigungen auf mehr als 4,1 Milliarden Euro. Urheber sind institutionelle Großanleger, die der Münchner Kapitalmarktrechtler Franz Braun vertritt. In diesen Fällen wird am Mittwoch aber noch nicht in der Sache verhandelt.

Sowohl die PSE als auch VW wiesen den Vorwurf zurück, Mitglieder der Vorstände oder Aufsichtsräte hätten im Zuge des Übernahmekampfes Fehlinformationen gestreut oder trotz besseren Wissens die Märkte nicht korrekt ins Bild gesetzt. Porsche muss sich auch in den USA mit den Folgen der misslungenen VW-Übernahme auseinandersetzen./loh/DP/he

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