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GESAMT-ROUNDUP: Verbraucherstimmung bleibt stabil - Flucht in Sachwerte

Veröffentlicht am 25.09.2012, 14:35
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland bleibt stabil - auch weil viele ihr Geld zur Sicherheit in Sachwerten anlegen. Aus Furcht vor finanziellen Belastungen durch die Schuldenkrise und aus Angst vor einer steigenden Inflation versuchten die Menschen zunehmend, ihr Erspartes etwa durch den Kauf von Immobilien zu schützen, sagte der Konsumexperte des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK , Rolf Bürkl.

Diese Bereitschaft zu teuren Anschaffungen stützt nach GfK-Angaben vom Dienstag auch das Konsumklima - der Index für Oktober blieb mit 5,9 Punkten konstant. Mittelfristig jedoch blicken sowohl die Bürger als auch die Unternehmen eher pessimistisch in die Zukunft.

Dabei hatten die Verbraucher in der Konsumklima-Umfrage die konjunkturelle Entwicklung zum ersten Mal seit drei Monaten wieder etwas zuversichtlicher eingeschätzt. Die Erwartungen an das eigene Einkommen gingen im September jedoch erneut spürbar zurück. Auf hohem Niveau unverändert blieb die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen; dies hängt auch mit der weiter gesunkenen Sparneigung zusammen.

Angesichts einer Inflationsrate von zuletzt 2,1 Prozent und historisch niedrigen Zinsen stellt sich laut Bürkl für Sparer die Frage: 'Nehme ich 0,5 Prozent Tagesgeld, oder renoviere ich meine Wohnung energetisch, oder kaufe ich mir eine Wohnung, oder kaufe ich mir Gold?' Viele entschieden sich dann für Sachwerte, erläuterte der Fachmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. 'Das beginnt mit Immobilien über andere werthaltige Anschaffungen und reicht bis hin zum Gold.'

Zwar seien die Rahmenbedingungen für eine positive Einkommensentwicklung eigentlich gut, betonte Bürkl mit Blick auf die jüngsten Tariferhöhungen und die Beschäftigungsentwicklung. 'Es herrscht aber die Furcht, finanziell zur Kasse gebeten zu werden.' Angesichts von milliardenschweren Rettungsschirmen und unbegrenzten Anleihekäufen zur Bekämpfung der Schuldenkrise schwane den Bürgern: 'Irgendjemand muss für diese Summen auch aufkommen.'

Hinzu komme die Furcht, dass die Inflation weiter steigen könnte und das Geld dadurch weniger wert wird. Aktuell gebe es wieder Höchststände an den Zapfsäulen, schilderte Bürkl - 'das betrifft das Portemonnaie direkt'. Im Gegensatz zu früher jedoch führe eine hohe Teuerungsrate nicht dazu, dass die Menschen ihr Geld beieinander hielten - im Gegenteil: 'Die Alternative zum Konsum, das Sparen, ist offenbar in den Augen der Verbraucher keine Alternative mehr.'

Stattdessen wird das Geld ausgegeben. Die GfK bestätigte am Dienstag ihre Prognose, wonach der private Konsum in diesem Jahr real um etwa ein Prozent steigen wird. 'Damit wird der Konsum seiner ihm zugedachten Rolle als verlässliche Stütze der Konjunktur auch weiter gerecht.'

Die Experten stützen sich bei ihrer Einschätzung auch auf die jüngste Konsumklima-Studie. Danach hatten die Bürger nach herben Einbrüchen in den Vormonaten die konjunkturelle Entwicklung im September erstmals wieder etwas positiver eingeschätzt. Ob dies zum Trend werde, sei aber angesichts des verlangsamten Wirtschaftswachstums unsicher, hieß es.

Unverändert hoch blieb die Bereitschaft zu teuren Anschaffungen. Dagegen gingen die Erwartungen an das eigene Einkommen im Sog der konjunkturellen Verunsicherung auf gutem Niveau weiter zurück, berichtete die GfK. Leicht steigende Arbeitslosenzahlen und teures Benzin hätten dazu beigetragen.

Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Allianz-Versicherung und der Universität Hohenheim sehen die Bundesbürger Deutschlands Zukunft nicht mehr so optimistisch wie noch vor einem Jahr. Demnach schauen nur noch 30 Prozent der Befragten mit Zuversicht der Wirtschaftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten entgegen. 2011 waren es noch 43 Prozent. Am Arbeitsmarkt erwarten nur noch 28 Prozent eine weiter positive Entwicklung. Ungebrochen optimistisch bleiben die Bürger dagegen mit Blick auf ihre persönliche Zukunft: 65 Prozent erwarten, dass ihre eigenen Lebensverhältnisse auf hohem Niveau stabil bleiben werden.

Aus der Wirtschaft kommen derweil unterschiedliche Einschätzungen. Am Montag war der ifo-Index als Indikator für die Stimmung in den Unternehmen auf den tiefsten Stand seit Anfang 2010 gefallen. Vor allem in der Industrie kühlte sich das Geschäftsklima deutlich ab. Dabei geht der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) weiter von einem Wachstumskurs aus. Für das laufende Jahr stehe ein Plus von rund einem Prozent in Aussicht, bis zum Jahresende werde es keine Rezession geben, hieß es am Dienstag. Auch 2013 werde es aufwärtsgehen, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel in Berlin. Der Zuwachs werde aber etwas geringer ausfallen als in diesem Jahr./eri/DP/bgf

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