😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

GESAMT-ROUNDUP: Von wegen Krise - Robuste Stimmung in der Wirtschaft

Veröffentlicht am 20.12.2011, 17:04
BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Ökonomen überbieten sich für das kommende Jahr mit düsteren Konjunkturprognosen, die Unternehmen und Verbraucher sind viel optimistischer. So beurteilen die Firmenchefs in der aktuellen ifo-Konjunkturumfrage nicht nur ihre gegenwärtige Lage positiv, sondern blicken auch mit Zuversicht auf die kommenden Monate. Die Verbraucher lassen sich von schlechten Nachrichten ebenfalls nicht beirren.

Doch die Wirtschaftsforschungsinstitute warnen: Für das Gesamtjahr 2012 ziehen dunkle Wolken am Konjunktur-Himmel auf. Zwei Institute schrauben ihre Erwartungen deutlich nach unten und sehen große Rezessionsrisiken. Eine schrumpfende Wirtschaft in Deutschland erwarten sie im kommenden Jahr aber nicht.

RWI SENKT PROGNOSE FÜR 2012

So erwartet das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) statt eines noch im September prognostizierten Wachstums von 1,0 Prozent nun nur noch einen Zuwachs von 0,6 Prozent. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) korrigierte seine Wachstumserwartung für 2012 am Dienstag gar von 0,8 auf 0,5 Prozent nach unten. Die Forscher sehen zwar hohe Risiken, erwarten aber dennoch keine Rezession in Deutschland - wenn sich die Lage an den Finanzmärkten beruhigt und sich eine Lösung der Schuldenkrise abzeichnet.

In einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wird für Deutschland ein Plus von 0,9 Prozent erwartet, für die Eurozone im ersten Halbjahr jedoch eine leicht schrumpfende Wirtschaftsleistung und unterm Strich im Gesamtjahr nur ein mageres Plus in den Euro-Ländern von 0,1 Prozent. Für die deutsche Wirtschaft hätte eine solche Entwicklung auf dem wichtigsten Abnehmermarkt unmittelbare Folgen. So begründen Experten den Pessimismus auch mit den ungünstigen Exportaussichten. Fachleute sind sich einig, dass die Exportwirtschaft nach zwei Boom-Jahren nun deutlich an Schwung verlieren wird.

WIRTSCHAFTSMINISTER RÖSLER BLEIBT OPTIMISTISCH

In einer Analyse des Instituts für Makroökonomie (IMK) bei der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung gehen die Forscher sogar in Deutschland von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent aus. Optimistisch zeigte sich aber Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP): Die deutsche Wirtschaft ist nach seiner Einschätzung gut gerüstet für die anstehenden konjunkturellen Herausforderungen.

Den Jahreswechsel gehen auch Deutschlands Unternehmer zuversichtlich an: Nachdem sie dem ifo-Geschäftsklimaindex bereits im November überraschend zu einem Anstieg verholfen hatten, hoben sie auch im Dezember den Daumen. Das wichtige Konjunkturbarometer stieg um 0,6 auf 107,2 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage ist unverändert gut. Deutlich nach oben gingen mit einem Sprung von 97,3 auf 98,4 Punkte die Erwartungen für die nächsten sechs Monate.

IFO-CHEF SINN: DEUTSCHE WIRTSCHAFT TROTZT DER KRISE

'Die deutsche Wirtschaft scheint dem Abschwung Westeuropas erfolgreich zu trotzen', sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger führt die positive Stimmung der Unternehmer auf die gute Nachfrage im Inland und die realistische Einschätzung der Exporteure zurück. Allerdings sei Deutschland in Europa derzeit in einer Sondersituation und auch nicht vor Risiken gefeit, warnte Abberger.

Zahlreiche Volkswirte hatten wie bereits im November mit einem Rückgang des ifo-Index gerechnet. Von Juli bis Oktober war das Barometer viermal in Folge gesunken. Den positiven November-Wert hatten sie als Ausreißer gesehen - ähnlich wie er kurz vor der Pleite der Lehman-Bank 2008 zu beobachten war. Der Index kommt durch die Befragung von 7.000 Unternehmern zustande.

PRIVATER KONSUM WEITER STABIL

Auch der Privatkonsum in Deutschland bleibt trotz Euro-Dauerkrise und Rezessionsängsten konstant und stützt damit die hiesige Wirtschaft, wie das Marktforschungsunternehmen GfK mitteilte. Zum ersten Mal seit fünf Monaten stiegen zudem die Erwartungen der Bürger an die konjunkturelle Entwicklung. Dementsprechend rechnen die Konsumenten auch mit mehr Geld im eigenen Portemonnaie.

Trotz der positiven Entwicklung betonte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl jedoch: 'Das ist weniger steigender Konjunkturoptimismus als sinkender Konjunkturpessimismus.' Die guten Rahmenbedingungen im Inland seien im Bewusstsein der Verbraucher diesmal nicht so stark von externen Einflussfaktoren wie der Schuldenkrise überlagert worden. 'Ob dieser Trend anhalten kann, bleibt jedoch abzuwarten', sagte Bürkl in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa./fin/bgf/eri/uta/egi/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.