Tokio, 19. Apr (Reuters) - Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs hat am Montag an der Tokioter Börse die Risikolust der Anleger gedämpft und für Verluste gesorgt. Ein Anstieg des Yen und die damit verbundenen Belastungen für die Exporteure verdarb den Investoren zusätzlich die Laune.
Der Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden Werte verlor im Vormittagshandel 1,8 Prozent auf 10.901 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> rutschte 1,9 Prozent auf 970 Zähler. Auch die übrigen asiatischen Börsen notierten durchweg schwächer mit Verlusten zwischen 1,5 und 2,0 Prozent.
Die SEC wirft Goldman Betrug bei der Vermarktung von verbrieften Hypothekenkrediten vor und hat daher eine Zivilklage gegen die Bank angestrengt. Goldman soll den Käufern wesentliche Informationen über das komplexe Finanzprodukt verschwiegen haben. Diese Nachricht hatte am Freitag bereits die US-Börsen deutlich ins Minus gedrückt - die wichtigsten Indizes hatten jeweils mehr als ein Prozent verloren.
In Japan litten besonders Finanzwerte unter den Nachrichten zu Goldman Sachs. So büßten etwa die Titel der Mizuho Financial<8411.T> sowie der Mitsubishi UFJ<8306.T> jeweils gut drei Prozent ein. Börsianer erklärten, die Sorgen über Goldman hätten den Markt zu einem ungünstigen Zeitpunkt getroffen, da der starke Yen die Aktien ohnehin belastet hätte. Viele Anleger würden deshalb die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzen.
(Reporter: Elaine Lies; bearbeitet von Sören Amelang)