ESSEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Bedenken des Kartellamts gegen den Verkauf von TV-Zeitschriften des Medienkonzerns Axel Springer (ETR:SPR) an die Funke-Gruppe könnten laut einem Pressebericht bald ausgeräumt sein. Bisher hatte Funke versucht, durch den Weiterverkauf mehrerer Titel an die Mediengruppe Klambt das Kartellamt umzustimmen. Dies hatte aber gleichfalls für Stirnrunzeln bei den Wettbewerbshütern gesorgt, weil neben Springer auch Funke der Klambt-Gruppe für den Kauf ein Darlehen zur Verfügung stellen wollten. Nun werde Funke nicht mehr wie ursprünglich geplant als Darlehensgeberin in Erscheinung treten, berichtet das "Handelsblatt" (HB/Montagsausgabe) unter Berufung auf Kreise.
In die Bresche springen solle dafür nun nur noch der Springer-Verlag, der Klambt ein entsprechend höheres Darlehen gewähren soll. Da sich das Berliner Medienhaus komplett aus dem Programmzeitschriftenmarkt zurückziehen wird, gilt dies als kartellrechtlich unproblematisch. Während Springer und Funke sich dazu gegenüber der Zeitung nicht äußern wollten, war bei Klambt niemand für einen Kommentar zu erreichen. Die Wettbewerbshüter stört, dass Funke durch den Erwerb von Springers Programmzeitschriften Marktführer in diesem Segment werden würde.
Der Axel-Springer-Konzern hatte im Juli 2013 für 920 Millionen Euro Tageszeitungen ("Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt"), Frauenzeitschriften ("Bild der Frau") und TV-Zeitschriften ("Hörzu", "TV Digital") an die Funke Mediengruppe verkauft. Der Deal sollte im Januar vollzogen sein. Dem Verkauf der Zeitungen und Frauentitel hat das Kartellamt zugestimmt, bei den TV-Titeln reichen ihm die angebotenen Auflagen von Funke aber noch nicht aus.tb