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HINTERGRUND: Billiges Öl und schwacher Euro: Maschinenbauer zuversichtlich

Veröffentlicht am 18.12.2014, 15:03
© Reuters.  HINTERGRUND: Billiges Öl und schwacher Euro: Maschinenbauer zuversichtlich
CBKG
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Reinhold Festge ist ein Mann klarer Worte. Und an der Politik der schwarz-roten Koalition lässt der Cheflobbyist der deutschen Maschinenbauer kein gutes Haar: "Investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik sieht anders aus."

Dass die Schlüsselindustrie trotzdem auch 2015 an ein Rekordjahr glaubt, liegt am Auslandsgeschäft. Die Reindustrialisierung in den USA lässt die Nachfrage nach Maschinen "Made in Germany" steigen, und auch Europa macht bescheidene Fortschritte, sagt der Präsident des Branchenverbands VDMA am Donnerstag in Frankfurt: "Die niedrigen Rohstoffpreise [...] stimulieren unterm Strich trotz der Belastungen für die Förderländer die Weltwirtschaft."

Zusätzlich Rückenwind verspricht sich der exportorientierte Industriezweig durch den schwächeren Euro, der deutsche Maschinen auf dem Weltmarkt günstiger macht.

Von diesen Entwicklungen dürfte die deutsche Exportindustrie insgesamt profitieren. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bezeichnet die deutschen Exporte als robust. Infolge des Ölpreisverfalls sollten sich die Bedingungen sogar "spürbar verbessern", betonen die Forscher am Donnerstag: "Mit der Belebung der Weltkonjunktur werden die Ausfuhren spürbar anziehen und in den beiden kommenden Jahren jeweils rund um 6,5 Prozent zulegen, nach gut 4 Prozent im laufenden Jahr."

Im Inland haben die Maschinenbauer hingegen wenig Hoffnung auf Besserung. Festge sieht eine auch politisch erzeugte Investitionsmüdigkeit. Er klagt über eine kurzsichtige Rentenpolitik, wachstumshemmende Reformen und immer neue Eingriffe in die Lohn- und Beschäftigungspolitik. Zu allem Überfluss treibe die Rente mit 63 auch noch massenhaft Fachkräfte in den Ruhestand. "Das tut uns richtig weh."

Das Problem: Wie keine andere Branche sind die größtenteils mittelständischen Maschinenbauer darauf angewiesen, dass Unternehmen an eine Zukunft glauben und in Maschinen und Anlagen investieren. Doch damit sieht es hierzulande schlecht aus. Im dritten Quartal brachte die Kauflust der Verbraucher die deutsche Konjunktur auf Kurs, während Investitionen in Ausrüstungen zum Vorquartal um 2,3 Prozent schrumpften. "Wir sind einer der Leidtragenden der anhaltenden deutschen Investitionsschwäche", sagt Festge.

Hingegen glaubt das IfW, dass die Unternehmen das niedrige Zinsniveau für mehr Investitionen nutzen könnten. "Der Stimmungsabschwung in den Unternehmen scheint einen Boden gefunden zu haben, und auch von der Bestelltätigkeit gab es zuletzt wieder positive Signale", sagt IfW-Experte Stefan Kooths. Er ist überzeugt, dass die Investitionen der Unternehmen die Konjunktur nach und nach antreiben werden. Nach Schätzung der IfW-Forscher steigt die Investitionstätigkeit mit Raten von 4,3 Prozent (2015) und 8,1 Prozent (2016).

Ohnehin blicken Deutschlands Manager kurz vor Weihnachten zuversichtlicher ins neue Jahr als noch im Herbst, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in München mitteilte. Auch Ifo-Chef Hans-Werner Sinn betont: "Fallende Ölpreise und ein sinkender Euro-Kurs bescheren die deutsche Wirtschaft zur Weihnachtszeit."

Der Russland-Krise trauen die Verantwortlichen in den Chef-Etagen jedenfalls nicht zu, die deutsche Konjunktur nachhaltig zu bremsen. Commerzbank (XETRA:CBKG)-Chefvolkswirt Jörg Krämer analysiert: "Offenbar hat die russische Wirtschaft schon bisher nicht das Gewicht, die deutsche Wirtschaft nach unten zu ziehen." Das gilt auch für den Maschinenbau, der mit mehr als einer Million Beschäftigter der größte industrielle Arbeitgeber im Lande ist. Festge ist sicher: "Russland hat nicht die Kraft, den deutschen Maschinenbau umzuwerfen.

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