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HINTERGRUND-Aktien-Anleger brauchen weiter gute Nerven

Veröffentlicht am 01.07.2010, 16:39
Aktualisiert 01.07.2010, 16:44

- von Rupert Pretterklieber -

Zürich, 01. Jul (Reuters) - Auch im zweiten Halbjahr 2010 dürften an der Schweizer Börse nur kleine Brötchen gebacken werden. Analysten erwarten für die kommenden sechs Monate wie im ersten Halbjahr einen von grossen Schwankungen geprägten und grundsätzlich leicht nach unten weisenden Trend. Konjunktursorgen und die europäische Schuldenkrise dämpfen den Risikoappetit der Investoren und limitieren das Kurspotenzial. Nach einem harzigen Jahresanfang war der SMI <.SSMI> der Standardwerte Anfang Februar bis auf 6240 Zähler eingebrochen. Die dann einsetzende kräftige Erholung hievte den Leitindex bis Mitte April auf den Jahreshöchststand von 6950 Punkten. Doch dann kamen die Sorgen über die Haushaltslage in europäischen Ländern und es ging wieder steil bergab. Der SMI erreichte Ende Mai bei gut 6000 Zählern den Jahrestiefststand. Ende Juni notierte er dann wieder bei 6130 Punkten und damit aber noch immer um gut sechs Prozent unter dem Stand von Jahresanfang.Im Jahr 2009 hatte der SMI trotz eines massiven Kurseinbruchs im März insgesamt knapp 20 Prozent zugelegt. Zweistellige Gewinne verbuchten zyklische Werte wie Swatch, Richemont , Clariant und Kühne + Nagel. Dagegen zählten defensive Titel wie Actelion oder Roche oder die Finanzaktien Credit Suisse und Swiss Life mit Abschlägen von 20 Prozent oder mehr zu den grössten Verlierern. Noble Biocare büssten gar über 40 Prozent ein.

Analysten gehen von einem ähnlich volatilen Marktverlauf zweiten Halbjahr aus. "Wir gehen in die saisonal schwache Phase", sagte Christian Gattiker, Head of Research bei der Bank Julius Bär. Da seien die Umsätze tief und die Kursbewegungen könnten daher gross ausfallen. Erst zum Jahresende hin seien freundlichere Märkte zu erwarten.

Ab Mitte Juli könnten die Märkte von Firmen-Halbjahresergebnisse frische Impulse erhalten. "Die Ergebnisse selbst dürften gut ausfallen. Aber die Firmen könnten sich zurückhaltend über ihre Aussichten äussern", sagte ein Händler.

Möglicherweise sind die Markterwartungen auch zu hoch. "Im Vorjahr profitierten die Unternehmen dank eines Basiseffekts von einer starken Gewinnerholung", sagte Gattiker.

Das Hauptrisiko sei die Schuldenkrise, erklärte Claude Zehnder, Anlagestratege der Zürcher Kantonalbank (ZKB). "Die Schuldenkrise kann jederzeit wieder ausbrechen und negative Implikationen für die Banken haben". Viele institutionelle Anleger und kontinentaleuropäische Banken sitzen nach Einschätzung der Bank Julius Bär noch auf viel risikoreichem Ballast - griechischen und spanischen Staatsanleihen.

Zudem dürften die Sparprogramme der einzelnen Länder das Wachstum hemmen, sagte Manfred Hofer, Leiter der Analyse bei LGT Capital Management in Vaduz. Er erwarte zwar keinen Double dip im Konjunkturverlauf. "Das Wachstum wird sich aber verlangsamen", sagte er. Dies dürfte die Börse aber zu einem grossen Teil bereits eingepreist haben. "Wir haben bereits eine Korrektur gehabt."Hofer sieht gute Kurssteigerungschancen in den kommenden drei Monaten. Zum Jahresende aber dürfte der Markt kaum über seinem aktuellen Stand notieren. "Es gibt viele Brandherde, die immer wieder aufflackern können", sagte Hofer. Zehnder von der ZKB sieht den SMI bis zum Jahresende zwischen 5900 und 6600 Punkten.

Etwas positiver äusserte sich Gattiker, der einen Anstieg des SMI nicht ausschliesst. "Das Jahreshoch (bei 6950 Punkten) wäre aber best case", sagte er.

Bei diesen Aussichten müssen sich die Anleger entweder eine Trading Strategie zurechtlegen oder auf Dividendenperlen setzen. Zehnder riet zu einer defensiven Strategie und Titelauswahl. Mit Aktien der Pharmakonzerne Novartis und Roche , des Nahrungsmittelmultis Nestle oder des Telekomkonzerns Swisscom sei eine Dividendenrendite von drei Prozent und mehr möglich. Auch Gattiker rät zu den wenig zyklischen Aktien der Chemiekonzerne Givaudan und Syngenta.

Wer dennoch in zyklische Werte investieren will, dem raten die Analysten zu Firmen, die stark in Schwellenländern engagiert seien. Dazu zählten den Elektrotechnikkonzern ABB , den Zementkonzern Holcim oder der Uhrenhersteller Swatch .

"Wer kein Risiko eingehen und voll auf die Karte Sicherheit setzen will, muss sich mit einer Rendite einer Anleihe der Eidgenossenschaft von 1,5 Prozent anfreunden", sagte Zehnder.

(redigiert von Albert Schmieder)

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