HAMBURG (dpa-AFX) - Trotz der Freisprüche für ihren gesamten früheren Vorstand will die HSH Nordbank weiter Schadenersatz von drei Ex-Vorstandsmitgliedern erstreiten. "Die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche der Bank sind von dem (...) Urteil unberührt", teilte die Bank am Mittwoch mit. Eine Anwaltskanzlei habe den Sachverhalt bereits 2009 geprüft und damals Pflichtverletzungen von drei Vorständen im Zusammenhang mit dem Finanzgeschäft "Omega 55" festgestellt. Gegen sie habe die HSH Nordbank schon vor Beginn des Strafverfahrens zivilrechtliche Schiedsverfahren eingeleitet.
"Die Bank wird diese Verfahren mit allem Nachdruck fortführen und ihre Rechte durchsetzen", hieß es. Die Verfahren richten sich nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gegen die früheren Vorstände Jochen Friedrich, Peter Rieck und Hartmut Strauß.
Mit den anderen Vorständen - darunter Ex-Finanzvorstand Dirk Jens Nonnenmacher - habe die Bank vor Prozessbeginn einen sogenannten Verjährungsverzicht vereinbart. "Sollten in einem etwaigen Revisionsverfahren diese Vorstände rechtskräftig verurteilt werden, würde die Bank entsprechende Schiedsverfahren gegen sie einleiten." Das Hamburger Landgericht hatte am Mittwoch sechs ehemalige Vorstände, darunter Nonnenmacher, vom Vorwurf der schweren Untreue freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sie in Revision geht.br