SINDELFINGEN (dpa-AFX) - Vor rund 2000 jungen Metallern hat Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger angekündigt, ohne verhandlungsfähiges Arbeitgeberangebot die Warnstreiks auszuweiten. "Dann werden wir richtig Bambule machen", sagte er am Mittwoch kurz vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde in Sindelfingen (Kreis Böblingen). Die Arbeitgeber hatten zuvor Bewegung bei Altersteilzeit und Weiterbildung angekündigt. Südwestmetallchef Stefan Wolf sprach von den "ein oder anderen Stellschrauben, die wir noch drehen können". Zitzelsberger konterte, es seien "große Schraubenschlüssel" nötig, um im Tarifkonflikt eine Lösung zu finden.
Mit einer Faschingsaktion untermauerten Auszubildende und junge Arbeitnehmer insbesondere die Forderung ihrer Gewerkschaft nach einer bezuschussten Teilzeit, während der sie etwa die Ausbildung zum Meister oder Techniker absolvieren können. Die Gewerkschaft verlangt für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche, davon knapp 800 000 aus dem Südwesten, 5,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten ein Gehaltsplus von 2,2 Prozent. Bundesweit legten am Mittwoch rund 20 000 Beschäftigte aus 90 Betrieben ihre Arbeit kurzzeitig nieder, davon 11 400 im Südwesten. Seit Ablauf der Friedenspflicht Ende Januar demonstrierten insgesamt 530 000 Metaller, darunter knapp 175 000 aus Baden-Württemberg. Im IG Metall-Bezirk Mitte, wo auch verhandelt wurde, folgten rund 3400 Menschen dem Warnstreikaufruf ihrer Gewerkschaft. Nach Auffassung von Südwestmetall überstrapaziert die Gewerkschaft das Streikrecht.