MAINZ/WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Sperrung der kaputten Schiersteiner Rheinbrücke verursacht laut einer Hochrechnung jeden Tag einen finanziellen Schaden von 1,4 Millionen Euro. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden bezog sich dabei auf den Zeitverlust und die Umwege der Auto- und Lastwagenfahrer zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. IHK-Hauptgeschäftsführer Joachim Nolde stellte am Montag in Mainz angesichts des schon begonnenen Neubaus fest: "Einem aufs Jahr hochgerechneten Schaden durch die Sperrung der Brücke von 312 Millionen Euro stehen Baukosten von 216 Millionen Euro gegenüber. Wenn es an dieser Stelle noch keine Brücke gäbe, hätte sich der Neubau nach nur acht Monaten gesamtwirtschaftlich amortisiert."
Die Autobahnbrücke ist seit einem Bauunfall vor einem Monat auf Mainzer Seite mindestens noch bis Ende März gesperrt. Die IHK Wiesbaden und die IHK für Rheinhessen kritisierten die Unklarheit, wann auch wieder Lastwagen sie nutzen können. Vorerst ist nur von der Wiederöffnung für Autos und auf Mainzer Seite und von Tempo 40 die Rede. Die Kammern befürchten, dass eine neue vorgelagerte Brücke erst 2023 fertig wird: "Das würde bedeuten, dass die Schiersteiner Brücke noch acht Jahre lang für den Schwerverkehr gesperrt wäre." Laut rheinland-pfälzischem Verkehrsministerium steht bislang aber nur der Beginn des Planfeststellungsverfahrens Anfang 2016 fest.