BERLIN (dpa-AFX) - Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Tele Columbus fasst auch weiterhin einen Börsengang ins Auge. Im ersten Halbjahr 2015 soll es nun soweit sein, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Die Emissionserlöse sollen wie bisher geplant weiter bei rund 300 Millionen Euro liegen und vorwiegend die Schuldenlast senken, um Wachstumsinvestitionen zu ermöglichen. Hinzu kommt eine Mehrzuteilungsoptionen (Green Shoe), wie es hieß. Ende September hatte der vor allem in Ostdeutschland stark vertretene Anbieter eine Erstnotiz noch im Rest des Jahres 2014 angestrebt.
Auch weiterhin steht der IPO (Initial Public Offering - Erstnotiz) unter dem Vorbehalt eines günstigen Marktumfelds. Über einen Börsengang oder einen Verkauf wird bereits seit geraumer Zeit spekuliert. Beteiligt an Tele Columbus sind zum großen Teil Londoner Finanzinvestoren, die im Rahmen des Börsengangs auch Anteile verkaufen. Das Bundeskartellamt hatte 2013 eine Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland (XETRA:KD8Gn) wegen Wettbewerbsbedenken verhindert. Hinter Kabel Deutschland und Unitymedia KabelBW ist Tele Columbus mit rund 1,7 Millionen angeschlossenen Haushalten die Nummer drei in Deutschland. Nach der Übernahme von Kabel Deutschland durch den britischen Mobilfunker Vodafone (FSE:VOD) (ISE:VOD) wird den Briten auch Interesse an dem Kabelkonzern Liberty Global aus dem Imperium von US-Medienmogul John Malone nachgesagt, dem Unitymedia angehört. Europaweit sind Kabelanbieter bei den Telefonkonzernen begehrt: Vodafone schlug auch in Spanien mit Ono zu, Orange will in dem Land den Breitbandspezialisten Jazztel kaufen.