Washington (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) verlangt vom hoch verschuldeten Griechenland bessere Berichte über seine Wirtschaftsdaten.
Das Thema Transparenz werde aber wahrscheinlich die Einschätzung der Schuldentragfähigkeit des Euro-Landes nicht ändern, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Washington. Uneinigkeit darüber, ob Griechenland als Ziel für einen Etatüberschuss 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anstreben solle, dürften eher zu abweichenden Ansichten darüber führen, ob Griechenland in der Lage ist, Haushalt und Wirtschaft zu reformieren.
Die IWF-Direktoren sind uneins, ob Griechenland als Zielwert für den Etatüberschuss - ohne Zinszahlungen - dauerhaft 1,5 Prozent oder 3,5 Prozent anstreben sollte. Ein höheres Ziel würde dem Land mehr Sparanstrengungen abfordern.
Lagarde sagte, der IWF habe versucht, in seinem am Dienstag veröffentlichten Länderbericht zu Griechenland, schonungslos die Wahrheit zu sagen. In seinem jüngsten Bericht fordert der IWF weitere Reformen. Vor allem die "unbezahlbar hohen" Ausgaben für Renten müssten verringert werden. Bei der Steuer sollten die Menge der Ausnahmen verringert und die Sätze gesenkt werden. Offen blieb, ob sich der IWF am laufenden Griechenland-Hilfspaket beteiligt oder nicht.