BERLIN (dpa-AFX) - Die überraschende Tarifeinigung für Klinikärzte hat einen Streit über die Zukunft der Krankenhäuser entfacht. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte vor einem massiven Jobabbau. Die Krankenkassen verlangten von den Betreibern kleinerer Häuser hingegen eine stärkere Konzentration bei den angebotenen Behandlungen und Diagnosen.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hatten sich in ihrem Tarifstreit auf 2,9 Prozent mehr Gehalt geeinigt. Stimmen die Gremien beider Seiten der Übereinkunft der Verhandlungsführer zu, wird ein Ärztestreik an rund 600 kommunalen Kliniken in Deutschland noch abgewendet.
Die Politik müsse den Kliniken schnell finanziell unter die Arme greifen, sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer. 'Nicht nur würden sonst viele tausend Arbeitsplätze in den Kliniken unter Druck geraten, auch für viele Krankenhäuser stellt sich sonst die Existenzfrage.' Denn die Einigung belaste die Kliniken um das Doppelte der gesetzlichen Preis- und Lohnerhöhungen von 1,48 Prozent. 'Schon jetzt schreibt jede fünfte Klinik rote Zahlen.'
Der Spitzenverband der Krankenkassen konterte, angesichts teils satter Gewinne bei vier von fünf Krankenhäusern gebe es insgesamt keine Unterfinanzierung. Allein 2012 erhielten die Krankenhäuser rund 2,5 Milliarden Euro zusätzlich. Die Krankenhausvertreter sollten sich an die überfälligen Strukturreformen machen, sagte Verbandssprecher Florian Lanz. 'Nicht jedes Landkrankenhaus muss alle Spezialangebote haben, und niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser müssen besser Hand in Hand für die Patienten arbeiten.'
Die Zahl der Beschäftigten in den mehr als 2000 deutschen Kliniken insgesamt sank von rund 834 600 im Jahr 2010 auf zuletzt 811 700, wobei die Zahlen zuletzt wieder etwas angestiegen waren. Nach einer Studie des Forschungsinstituts RWI sind insbesondere kleine, kommunale und ländliche Kliniken bedroht. Sinkende Steuereinnahmen der Kommunen und die verschlechterte allgemeine Lage der Kliniken ließen auch vermehrte Privatisierungen erwarten./bw/DP/kja
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hatten sich in ihrem Tarifstreit auf 2,9 Prozent mehr Gehalt geeinigt. Stimmen die Gremien beider Seiten der Übereinkunft der Verhandlungsführer zu, wird ein Ärztestreik an rund 600 kommunalen Kliniken in Deutschland noch abgewendet.
Die Politik müsse den Kliniken schnell finanziell unter die Arme greifen, sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer. 'Nicht nur würden sonst viele tausend Arbeitsplätze in den Kliniken unter Druck geraten, auch für viele Krankenhäuser stellt sich sonst die Existenzfrage.' Denn die Einigung belaste die Kliniken um das Doppelte der gesetzlichen Preis- und Lohnerhöhungen von 1,48 Prozent. 'Schon jetzt schreibt jede fünfte Klinik rote Zahlen.'
Der Spitzenverband der Krankenkassen konterte, angesichts teils satter Gewinne bei vier von fünf Krankenhäusern gebe es insgesamt keine Unterfinanzierung. Allein 2012 erhielten die Krankenhäuser rund 2,5 Milliarden Euro zusätzlich. Die Krankenhausvertreter sollten sich an die überfälligen Strukturreformen machen, sagte Verbandssprecher Florian Lanz. 'Nicht jedes Landkrankenhaus muss alle Spezialangebote haben, und niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser müssen besser Hand in Hand für die Patienten arbeiten.'
Die Zahl der Beschäftigten in den mehr als 2000 deutschen Kliniken insgesamt sank von rund 834 600 im Jahr 2010 auf zuletzt 811 700, wobei die Zahlen zuletzt wieder etwas angestiegen waren. Nach einer Studie des Forschungsinstituts RWI sind insbesondere kleine, kommunale und ländliche Kliniken bedroht. Sinkende Steuereinnahmen der Kommunen und die verschlechterte allgemeine Lage der Kliniken ließen auch vermehrte Privatisierungen erwarten./bw/DP/kja