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KOLUMNE-Wettlauf um die längsten Handelszeiten ist sinnlos

Veröffentlicht am 05.05.2011, 17:30
Aktualisiert 05.05.2011, 17:32

- von Antonie Klotz -

Frankfurt, 05. Mai (Reuters) - Die Handelszeiten für Derivate-Anleger werden immer länger: Seit Monatsbeginn erscheinen schon um 7.30 Uhr morgens die ersten Kurse auf den Bildschirmen. Sie kommen vom Emissionshaus Lang & Schwarz, das nicht nur für die eigenen Derivate Preise stellt, sondern auch für Aktien und ETFs. Zuvor hatten bereits einige Neueinsteiger im Geschäft mit Hebelprodukten ihre Handelszeiten bis in die Abendstunden hinein verlängert. Die großen Emittenten handeln inzwischen alle von 8 bis 22 Uhr. Das ist mehr als ausreichend!

Der Grund für die Ausdehnung der Handelszeiten in den vergangenen Jahren liegt auf der Hand: Die Emittenten liefern sich einen harten Wettbewerb um Marktanteile. Dafür sind sie bereit, einen hohen Preis zu bezahlen. Denn längere Handelszeiten binden personelle Kapazitäten, kosten also Geld. Wer neue Kunden gewinnen will, muss aber noch weit mehr tun, als nur präsent zu sein. Allein von den Möglichkeit, länger zu handeln, lassen sich die aktiven Trader nicht beeindrucken. Die Derivate-Anbieter müssen in diesen Phasen auch vernünftige Preise stellen. Überzeugt die Preispolitik nicht, wählen die Anleger einen Konkurrenten oder wenden sich ganz vom Früh- und Späthandel ab.

Für die Branche sind die extensiven Handelszeiten eine Werbung für die Produkte. Die Emittenten argumentieren, dass Anleger so auch außerhalb der in Europa üblichen Börsenzeiten auf schnelle Marktbewegungen oder Ereignisse in Asien sowie den USA reagieren können. Denn der Späthandel endet gleichzeitig mit dem Trading an der New York Stock Exchange. Außerdem müssen die Emittenten im Strudel mitschwimmen und genau so lange aktiv sein wie die Konkurrenz, wenn sie keine Marktanteile verlieren wollen.

Die Frage ist jedoch: Lohnt der Aufwand? Offensichtlich nicht. Die Umsätze, so heißt es am Markt, seien überschaubar, das Geschäft rechne sich nicht. Dies auch, da Vor- und Nachhandelsphasen ein erhöhtes Risiko bergen: Wird der Basiswert nicht quotiert, kann der Emittent seine Risikoposition nicht optimal absichern. Um das auszugleichen, sind die Spannen zwischen An- und Verkaufskurs breiter als in der Haupthandelsphase und die handelbaren Stückzahlen sind geringer. Daher ist das Interesse der Anleger an diesem Service nur begrenzt.

Warum also lange Handelszeiten aufrecht erhalten oder gar ausdehnen? Einen bereits offerierten Service wieder zurückzunehmen ist nur schwer möglich - auch wenn kürzere Zeiten wie von 8.30 bis 21 Uhr ausreichend wären. Denn je weiter der Handel in Randzeiten ausgedehnt wird, desto stärker ist die Gefahr, dass die Spreads noch breiter und die handelbaren Volumen noch kleiner würden. Und das wäre kein Aushängeschild für die Branche.

(redigiert von Hakan Ersen)

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