Verbraucherstimmung so gut wie seit acht Jahren nicht mehr
NÜRNBERG - Sparen lohnt nicht, also wird mehr ausgegeben: Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist vor dem Start ins neue Jahr so gut wie lange nicht mehr. Die Bürger erwarteten, dass die Wirtschaft bald wieder anziehe, erläuterte das Marktforschungsinstitut GfK (XETRA:GFKG) am Freitag in Nürnberg. Auch seien sie bereit, mehr Geld für größere Anschaffungen auszugeben. Gestützt wird dies durch eine rapide abnehmende Sparneigung und die niedrige Inflation. Der Konsumklimaindex stieg trotz eines kleinen Dämpfers bei der Einkommenserwartung von 8,7 Punkten für Dezember auf 9,0 Zähler für Januar. Besser war die Verbraucherstimmung zuletzt vor acht Jahren.
Rentenbeitragssatz sinkt auf 18,7 Prozent
BERLIN - Der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung sinkt Anfang 2015 von 18,9 auf 18,7 Prozent vom Einkommen. Der Bundesrat ließ am Freitag in Berlin eine entsprechende Verordnung passieren. Grund sind die hohen Reserven der Rentenkasse. Zum Jahresende dürfte die Rücklage 33,5 Milliarden Euro betragen. Damit übersteigt sie voraussichtlich auch im kommenden Jahr 1,5 Monatsausgaben der Rentenversicherung.
Bund-Länder-Streit zu Steuergesetz vorerst beigelegt
BERLIN - Der Bund-Länder-Streit über das aktuelle Jahressteuergesetz ist vorerst beigelegt. Der Bundesrat billigte am Freitag ein Gesetzpaket mit einer Reihe steuerlicher Änderungen und verzichtete nach Zusagen der großen Koalition auf ein langwieriges Vermittlungsverfahren mit dem Bundestag. Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, weitergehende Änderungswünsche der Länder zügig anzugehen und Gesetzeslücken zu schließen. Dabei geht es um bestimmte Steuergestaltungs- und Steuervermeidungsmodelle.
Bundesrat beschließt Familienpflegezeit
BERLIN - Eine zweijährige Familienpflegezeit sowie eine bezahlte Auszeit von zehn Tagen sollen Arbeitnehmern künftig die Pflege eines schwer kranken Angehörigen erleichtern. Der Bundesrat ließ am Freitag ein entsprechendes Gesetz passieren. Künftig gibt es nicht nur die Möglichkeit, für sechs Monate komplett aus dem Job auszusteigen. Neu ist ein Rechtsanspruch auf 24 Monate Familienpflegezeit. Während dieser kann ein Beschäftigter seine Wochenarbeitszeit auf bis zu 15 Stunden reduzieren. Dieser Rechtsanspruch gilt in Unternehmen mit mindestens 25 Beschäftigten.
Japans Notenbank hält an lockerem Kurs fest
TOKIO - Die japanische Notenbank hält die geldpolitischen Zügel extrem locker. Wie die Bank of Japan am Freitag mitteilte, soll die Geldmenge weiterhin mit Wertpapierkäufen um jährlich 80 Billionen Yen (etwa 550 Milliarden Euro) ausgeweitet werden. Dazu kauft sie in erster Linie Staatsanleihen mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von sieben bis zehn Jahren. Im Oktober hatte die Notenbank sowohl ihr Geldmengenziel als auch die Laufzeit der zu erwerbenden Wertpapiere erhöht. Diese Politik wird als "quantitative und qualitative Lockerung" bezeichnet.
Eurozone: Überschuss in der Leistungsbilanz sinkt
FRANKFURT - Der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums ist im Oktober gesunken. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Freitag lag der Saldo saisonbereinigt bei 20,5 Milliarden Euro, nach revidiert 32,0 Milliarden Euro im Vormonat (zunächst 30,0 Milliarden Euro). Die Überschüsse in der Handelsbilanz und in der Dienstleistungsbilanz gingen jeweils zurück.
Ost-Ausschuss erwartet weiteren Rückgang der Russland-Exporte
BERLIN - Der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, geht von einem weiteren Rückgang der Exporte nach Russland infolge der russischen Wirtschaftskrise aus. "Ich erwarte, dass die Exporte bis Jahresende 2014 um 20 Prozent zurückgehen", sagte Cordes am Freitag im Deutschlandfunk. Bereits im Herbst habe das Minus bei 17 bis 18 Prozent gelegen. "Und wenn dieser schwache Rubelkurs anhält und die wirtschaftliche Entwicklung nicht hochkommt - und davon müssen wir ausgehen - wird sich das im nächsten Jahr auch nicht verbessern", sagte Cordes.
Frankreich: Geschäftsklima stagniert
PARIS - Die Stimmung in französischen Unternehmen hat sich im Dezember nicht verändert. Der entsprechende Indikator lag wie im Vormonat auf 94 Punkten, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit 95 Punkten gerechnet.