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KORREKTUR/AKTIEN IM FOKUS 2: Europas Bankaktien enden schwächer

Veröffentlicht am 11.06.2012, 19:16
Aktualisiert 11.06.2012, 19:20
(Korrigiert wird die Tendenz der britischen Bankentitel im dritten Absatz. Die Aktien von Lloyds Banking Group und Barclays endeten höher rpt höher.)

PARIS/FRANKFURT/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Bankenaktien haben am Montag eine Berg- und Talfahrt erlebt. Zunächst gab es dank der Finanzhilfen ein regelrechtes Kursfeuerwerk, auf den zweiten Blick wich aber Börsianern zufolge die anfängliche Euphorie, und die Banktitel bröckelten mehrheitlich sogar ins Minus. Auch die spanischen Branchenvertreter konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Sie hatten im frühen Handel noch davon profitiert, dass Spanien am Wochenende dem internationalen Druck nachgegeben hatte und als viertes Land der Eurozone unter den europäischen Rettungsschirm geflüchtet war. Zur Lösung seiner Bankenkrise kann Madrid auf Notkredite von bis zu 100 Milliarden Euro bauen.

Aktien der BBVA , die in der Spitze 10,23 Prozent zugelegt hatten, gingen nur unverändert aus dem Handel. Santander-Papiere gaben ebenfalls ihre zeitweise prozentual fast zweistelligen Gewinne ab und rutschten sogar mit 0,27 Prozent ins Minus. Die Achterbahnfahrt lässt sich auch am Stoxx Europe 600 Banks ablesen. Der Branchenindex ging mit minus 0,70 Prozent bei 127,27 Punkten aus dem Handel. Sein Tageshoch hatte er bei 132,84 Punkten markiert, was einem Plus von 3,72 Prozent entsprach. Die Sorgen um Italien spiegelten indes die Aktien der Unicredit wider: sie endeten mit minus 8,81 Prozent auf 2,4840 Euro am EuroStoxx 50-Ende. Papiere der Intesa SanPaolo rutschten in Mailand um 5,92 Prozent ab. Sie waren zeitweise vom Handel ausgesetzt.

An den Börsen der Nicht-Euro-Mitglieder Großbritannien und Schweiz entwickelten sich Bankentitel indes uneinheitlich. In London behaupteten Lloyds Banking Group an der 'Footsie'-Spitze ein Plus von 1,73 Prozent auf 28,4950 Pence, Barclays legten 0,11 Prozent zu. Aktien der Credit Suisse endeten dagegen in Zürich nach satten Kursgewinnen im frühen Geschäft mit 0,21 Prozent im Minus bei 19,31 Franken. Börsianer begründeten den Stimmungsumschwung bei den Bankentiteln insgesamt mit dem schwachen Euro und der Wende an den Rentenmärkten. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen aus Spanien stieg zuletzt um 30, die italienischer Titel um 26 Basispunkte.

EXPERTEN BLEIBEN VORSICHTIG - ITALIEN NÄCHSTER KANDIDAT?

Die Experten von Goldman Sachs halten die geplanten 100 Milliarden Euro Finanzhilfen für Spanien für ausreichend. Die Summe decke die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ermittelte Kapitallücke um das 2,5-fache. Gleichwohl sei mit der Zahlung an Spanien anstelle einer direkten Bankenhilfe die Gelegenheit verpasst worden, mit der unmittelbaren Abhängigkeit des Staates von der Kapitalisierung seiner Banken zu brechen. Die systemischen Risiken blieben hoch. Auch die Deutsche Bank äußerte sich verhalten. Vor der Branche liege ein unbekannter Weg, der schwer vorherzusehen sei, kommentierten die Analysten. Das größte Risiko sei die wirtschaftliche Lage Spaniens. Trotz der möglichen kurzfristigen Erleichterung blieben die Experten vorsichtig.

Von Händlern hieß es zunächst, die Finanzhilfen seien unter dem Strich gut für Spanien. Sie hätten nach dem Ausverkauf der nun günstig bewerteten Bankentitel seit März und wegen des Umfangs der Hilfen zunächst positiv auf die Branche gewirkt. Allerdings stünden Spanien und die Peripherie der Eurozone insgesamt vor noch größeren Problemen wie dem schwachen Wirtschaftswachstum und der staatlichen Überschuldung. Für die Refinanzierung der spanischen Kreditinstitute könnte der Rettungsfonds ESM groß genug sein, wobei noch nicht geklärt sei, woher genau die Hilfen kommen sollten. Zudem sei unklar, wie hilfreich ein solches Vorgehen in Italien wäre, wo der aufgeblähte Staatsapparat eher ein Problem wäre als eine platzende Immobilienblase. Die geplanten Maßnahmen für Spanien seien wohl ein Schritt in die richtige Richtung. Zur notwendigen fiskalischen Harmonisierung der Eurozone sei es aber noch ein weiter Weg, lautete das Fazit.

NACH SPANIEN-HILFE RÜCKT ITALIEN IN DEN FOKUS

Auch Börsenbrief-Autor Hans Bernecker sieht Italien als potenziell nächsten Kandidaten für Finanzhilfen. 'Ob dies allerdings eine wirklich akute Frage ist, wird sich demnächst stellen', schrieb er in seinem täglichen Börsenbrief AB-Daily. 'Denn Italiens Banken sind nicht im Immobiliengeschäft engagiert, sondern größter Käufer von Staatsanleihen. Damit stellt sich die Italien-Frage sehr viel anders.'

Zusätzlich zu den Branchennachrichten wurden die Titel der Schweizer UBS indes von einem Pressebericht belastet, dass die US-Technologiebörse Nasdaq sie für einen Verlust von 350 Millionen Dollar durch technische Pannen beim Facebook-Börsengang verantwortlich mache. Ein Verlust in dieser Höhe bei nur einer Bank würde drastisch über die bisherigen Schadenschätzungen von insgesamt 100 bis 200 Millionen Dollar hinausgehen. UBS-Aktien schlossen 1,43 Prozent tiefer./gl/fat/stw/she

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