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KORREKTUR/ROUNDUP 2: Insolvenzverwalter schickt Prokon-Gründer Rodbertus vom Hof

Veröffentlicht am 01.04.2014, 17:18
Aktualisiert 01.04.2014, 17:21

(Im zweiten Satz wurde die Position von Rüdiger Gronau berichtigt. Er war Vertriebsleiter rpt Vertriebsleiter.)

ITZEHOE (dpa-AFX) - Der bisherige Prokon-Chef und Unternehmensgründer Carsten Rodbertus muss das angeschlagene Windkraft-Unternehmen verlassen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin hat ihn sowie Vertriebsleiter Rüdiger Gronau gefeuert und mit sofortiger Wirkung von der Arbeit freigestellt. "Die Tätigkeiten von Rodbertus und Gronau für die Genossenschaft sowie ihre jüngsten Äußerungen über Prokon haben keinen Raum mehr für eine konstruktive Zusammenarbeit gelassen", sagte der Hamburger Rechtsanwalt am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Penzlin bestätigte, sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens in Itzehoe in einer Mail informiert zu haben. Prokon-Gründer Rodbertus wird demnach auch in sämtlichen Tochtergesellschaften der Prokon Regenerative Energien als Geschäftsführer abberufen. In der Mail Penzlins heißt es, er bedauere diesen Schritt, er sei aber erforderlich, "um wieder die für die Sanierung erforderliche Ruhe ins Unternehmen zu bringen". Über Rodbertus und Gronau heißt es in der Mail: "Beide haben das Betriebsgelände dauerhaft verlassen."

Rodbertus hatte jüngst die Gründung einer Genossenschaft auf den Weg gebracht und über Medien die Hoffnung geäußert, unter bestimmten Voraussetzungen Geschäftsbereiche von Prokon dort weiterführen zu können. So konnte der Eindruck entstehen, die mit 1,4 Milliarden Euro Genussrechtskapital von 74 000 Anlegern finanzierte Prokon ließe sich in eine Genossenschaft umwandeln. Penzlin stellte klar, das dies in einem vorläufigen Insolvenzverfahren rechtlich ausgeschlossen ist.

Gronau wiederum hatte am vergangenen Samstag die Sanierungsbemühungen Penzlins im "Weser-Kurier" unter anderem mit der schlechten Nachricht begleitet, mindestens 150 Prokon-Mitarbeiter müssten mit Entlassung rechnen. Betroffen seien insbesondere der direkte Verkauf von Strom sowie der Vertrieb in Itzehoe.

Penzlin versicherte - wie bereits in der vergangenen Woche - Prokons Kernbereiche Projektierung und Betrieb von Windparks seien auch im Fall einer Insolvenz gesichert. Jetzt räumte Penzlin ergänzend ein: "Die Perspektiven im Vertrieb sind schwierig und zumindest ein Teil der dortigen Arbeitsplätze wird nicht erhalten werden können."

Im Januar hatte die Prokon Regenerative Energien GmbH - eine von mehreren Prokon-Firmen - einen Insolvenzantrag gestellt. Die Prokon Regenerative Energien GmbH hat rund 480 Mitarbeiter, die Prokon-Gruppe insgesamt rund 1300.

Rodbertus hatte Prokon 1995 gegründet. Seine Vision: Ökostrom zu produzieren, so gegen den Klimawandel zu kämpfen und zugleich den vielen Kleinanlegern eine hohe Rendite zu geben - sechs bis acht Prozent versprach Prokon. Der unorthodoxe Unternehmer mit dem grauen Haarzopf tingelte durch die ganze Republik und warb auf ungezählten Veranstaltungen um Kapital. Das ging lange gut, aber die hohen Zinsverpflichtungen waren zuletzt nicht mehr aufzubringen. Kritiker sprachen von einem Schneeballsystem, das zusammenbrechen müsse. Verbraucherverbände warnten vor der Anlageform in Genussrechten.

Penzlin hatte in der vergangene Woche die Situation des Unternehmens ausführlich dargelegt. Die Sanierung der Prokon Regenerative Energien GmbH zeige "erste Erfolge". Allerdings sei damit zu rechnen, dass das Amtsgericht im Mai ein Insolvenzverfahren eröffnen werde.

Rund 400 Millionen Euro Genussrechtskapital sind laut Penzlin gekündigt worden. Mit einem Totalverlust müssten Genussrechtsinhaber nicht rechnen, aber durchaus mit Verlusten. Im Falle einer Insolvenzeröffnung würden automatisch alle Gläubiger voraussichtlich bis Mitte Juni angeschrieben werden, um ihre Forderungen zu benennen. Wer seine Genussrechte gekündigt oder Klage erhoben habe, sei nicht im Vorteil, betonte Penzlin.tw

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