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KORREKTUR/ROUNDUP: Q-Cells-Chef wirbt bei Aktionären um harte Sanierungsschnitte

Veröffentlicht am 09.03.2012, 16:34
Aktualisiert 09.03.2012, 16:36
(Korrektur: Im zweiten Absatz, zweiter Satz muss es richtig heißen: Herbst 2012 (nicht: 2011))

BITTERFELD-WOLFEN/LEIPZIG (dpa-AFX) - Der Vorstand des um das Überleben kämpfenden Solarunternehmens Q-Cells (Bitterfeld-Wolfen) hat seinen Restrukturierungsplan verteidigt. 'Nur so ist das Unternehmen sanierungsfähig', sagte Vorstandsvorsitzender Nedim Cen am Freitag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Leipzig. Der Plan sieht im Kern vor, dass die Gläubiger des hoch verschuldeten Unternehmens 95 Prozent der Aktien erhalten, für die Aktionäre sollen nur noch 5 Prozent der Anteile bleiben. 'Anders ist das Unternehmen nicht überlebensfähig. Die Insolvenz wäre unausweichlich', sagte Cen.

Hauptsächlich die Konkurrenz aus China und der Preisverfall in der Branche seien der Grund für die Situation, sagte Cen. Er sei zuversichtlich, dass die Restrukturierung von Q-Cells bis zum Herbst 2012 abgeschlossen werden kann. Bereits im Jahr 2013 strebe das Unternehmen wieder schwarze Zahlen an.

Cen sieht derzeit keine Trendwende am Markt. Das Angebot übersteige weiterhin die Nachfrage auf allen Wertschöpfungsstufen. 'Wir erwarten einen weiteren Preisrückgang für Solarzellen, Module und Systeme.' Die Folge sei eine weitere Konsolidierung der Branche in diesem und im kommenden Jahr. Wie sich die Änderung der Förderbedingungen für die Solarbranche auf Q-Cells auswirkt, sei derzeit nicht absehbar.

Q-Cells war im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust war fast so hoch wie der gesamte Umsatze. 'Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 846 Millionen Euro', sagte Cen. Als Konsequenz aus dem Werteverfall an der Börse fällt das Unternehmen mit 2300 Beschäftigten, das einst sogar als Kandidat für den Dax gehandelt wurde, am 19. März aus dem TecDax heraus.

Das börsennotierte Unternehmen war gesetzlich verpflichtet, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, weil das Eigenkapital aufgezehrt ist, sagte Sprecherin Ina von Spies. Auf der Versammlung, die sehr sachlich verlief, sollten die Aktionäre lediglich informiert werden, eine Abstimmung über den Restrukturierungsplan stand nicht auf der Tagesordnung. Entscheiden sollen die Aktionäre Anfang Juni auf einer weiteren außerordentlichen Hauptversammlung in Leipzig. Zuvor gibt es noch mehrere Gläubigerversammlungen.

'Es ist ein trauriger Tag für die Aktionäre', sagte Professor Roland Klose von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz Düsseldorf auf der Hauptversammlung. Wichtig für das Überleben des Unternehmens sei ein Zahlungsaufschub der Gläubiger über eine Wandelanleihe von 200 Millionen Euro bis Ende April gewesen. 'Das schafft dem Unternehmen etwas Luft.' Insgesamt hat Q-Cells drei Anleihen in Höhe von insgesamt 580 Millionen Euro.

Im Bereich der Solarwirtschaft sind in Deutschland bereits mehr als 100.000 Menschen tätig. Gerade die großen Solarparks werden aber überwiegend mit billigen Modulen aus China bestückt, wo es riesige Überkapazitäten gibt. Daher geht es der deutschen Branche trotz des Zubaubooms in Deutschland schlecht - ein Teil der auf 20 Jahre garantierten Fördergelder, die deutlich über Marktpreisen liegen, kommt chinesischen Firmen zugute./fu/DP/wiz

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