Tokio, 23. Juni (Reuters) - Schwache Daten vom US-Immobilienmarkt[ID:nLDE65L0YN] und Chinas demonstrative Zurückhaltung bei der Aufwertung des Yuan haben der Tokioter Börse am Mittwoch allen Schwung genommen. Der Leitindex fiel unter 10.000 Punkte zurück.
Händler gingen zwar davon aus, dass die Konjunkturdaten als Ausrede für weitere Gewinnmitnahmen nach der Euphorie zum Wochenauftakt herhalten mussten. Investoren erinnerten sich aber auch wieder stärker an die europäische Schuldenkrise und verwiesen auf jüngste Prognosen, wonach französische und spanische Banken noch stärker unter Druck geraten könnten. "Viele haben das Gefühl, dass die Probleme der Euro-Zone wieder in den Vordergrund rücken", sagte Toshiyuki Kanayama von Monex. "Zudem scheint nun klar, dass die Aufschläge wegen der neuen chinesischen Währungspolitik am Montag übertrieben waren. Im Nachhinein betrachtet war es ja keine große Sache."
China fing die Aufwertung seiner Währung vorerst ab und
legte wieder einen schwächeren Mittelwert zum Dollar
fest[ID:nLDE65M00I]. Die Zentralbank (PBOC) nannte am Mittwoch
einen Kurs von 6,8102 Yuan
Tokios Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden Werte gab bis zum Mittag 1,7 Prozent auf 9942 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> verlor 1,4 Prozent auf 881 Zähler. Exportwerte verloren auf breiter Front. Sie Händler stießen auch Aktien von Unternehmen ab, die stark auf dem chinesischen Markt engagiert sind und deswegen zuletzt als Profiteure einer Yuan-Aufwertung gegolten hatten. Der Baumaschinenhersteller Hitachi <6305.T> verlor zwei Prozent. Der Elektronikkonzern Toshiba<6502.T> gab 0,8 Prozent ab.
(Reporter: Elaine Lies; bearbeitet von Angelika Stricker)