PARIS (dpa-AFX) - Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom (FSE:AOM) (PSE:PALO) könnten nach Angaben aus Regierungskreisen in Paris noch andere Bieter als General Electric (ETR:GEC) NYS:GE (GE) und Siemens (ETR:SIE) ins Spiel kommen. Im Umfeld von Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg hieß es am Mittwoch, der Ausgang der Übernahmeverhandlungen sei weiter vollkommen offen. Die Regierung lasse sich nicht durch Fristen von Unternehmensseite unter Druck setzen. Dabei wurde auf das jüngst gestärkte Vetorecht der französischen Behörden verwiesen, das für ausländische Investitionen in strategisch wichtige Wirtschaftsbereiche gilt.
Aus Industriekreisen war zuvor verlautet, dass die Regierung in Paris unter anderem für das Alstom-Geschäft mit Großturbinen für Atomkraftwerke eine innerfranzösische Lösung anstrebt. Zumindest Siemens soll zu entsprechenden Zugeständnissen bereit sein. Im Gegensatz zum US-Konkurrenten GE haben die Münchner allerdings noch kein konkretes Angebot abgegeben. Beide Unternehmen sind vor allem an der Energietechniksparte von Alstom interessiert.
Siemens hat neben einem Kauf der Alstom-Energietechniksparte vorgeschlagen, im Bahntechnik-Bereich ein von französischer Seite kontrolliertes Gemeinschaftsunternehmen zu gründen. So könnten zwei starke europäische Champions entstehen. Der Alstom-Verwaltungsrat will eigentlich spätestens Anfang Juni darüber entscheiden, ob er das konkrete GE-Angebot annimmt.dh