FRANKFURT (dpa-AFX) - Die nationalen Notenbanken der Eurozone werden sich Kreisen zufolge bei einem Schuldenschnitt Griechenlands schadlos halten. Zu diesem Zweck tauschen sie derzeit die griechischen Anleihen aus ihren Investment-Portfolios in neue Papiere, die von möglichen Umschuldungsklauseln nicht betroffen wären. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf EU-Offizielle. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dazu keine Stellungnahme abgegeben. Die EZB selbst hatte bereits in der vergangenen Woche einen entsprechenden Anleihetausch vollzogen.
Hintergrund der Aktion ist der Plan der griechischen Regierung, Anleihegläubiger notfalls zu einem Forderungsverzicht zu zwingen. Sollten nicht ausreichend Investoren freiwillig auf das Angebot eingehen, ihre griechischen Bonds in niedriger verzinste neue Anleihen umzutauschen, könnten die unwilligen Gläubiger über rückwirkend eingeführte Umschuldungsklauseln, sogenannte 'Collective Action Clauses' (CAC), dazu verpflichtet werden.
Damit die EZB bei diesem Prozess außen vor bleibt, hatte sie ihre Anleihen im Volumen von etwa 50 Milliarden Euro bereits Ende vergangener Woche mit neuen Wertpapierkennnummern versehen lassen. Dadurch sollen die Umschuldungsklauseln für diese Papiere nicht greifen. Dem Bloomberg-Bericht zufolge ziehen die 17 nationalen Notenbanken nun nach. Sie halten zum Teil griechische Anleihen in ihren Investment-Portfolios, die nichts mit dem Anleihekaufprogramm der EZB zu tun haben. Ihr Wert liegt deutlich unter dem EZB-Bestand. An den Märkten wird ein Gesamtvolumen zwischen 10 und 20 Milliarden Euro kolportiert.
Auch wenn EZB und nationale Notenbanken beim Schuldenschnitt durch Anleihetauschaktionen ungeschoren bleiben sollten, könnten sie sich auf Umwegen doch beteiligen. So könnten künftige Erträge aus ihren griechischen Papieren zweckgebunden von Notenbanken an ihre jeweiligen Regierungen weitergereicht werden, die sie wiederum als Unterstützung nach Griechenland zurückfließen lassen könnten.
Das Umschuldungsangebot an Banken, Versicherungen, Hedge Fonds und sonstige Privatinvestoren soll am heutigen Mittwoch vorgelegt werden und sieht einen Forderungsverzicht von 53,5 Prozent des Nennwerts ihrer Anleihen vor. Im Oktober sollten es noch 50 Prozent sein. Zudem fallen die Zinsen für die neuen Anleihen etwas niedriger aus als bislang angenommen. Der Bankenverband IIF bezifferte die Abschreibungen auf den Barwert der Anleihen auf mehr als 70 Prozent. Dies ist ebenfalls etwas mehr als bislang angekündigt.
Die privaten Gläubiger müssen sich laut EU-Diplomaten bis zum 9. März entscheiden, ob sie beim Forderungsverzicht mitmachen. Am 12. März soll der Schuldenschnitt dann umgesetzt werden. Bereits am 20. März muss Griechenland fällige Schulden in Höhe von 14,5 Milliarden Euro zurückzahlen./hbr/bgf
Hintergrund der Aktion ist der Plan der griechischen Regierung, Anleihegläubiger notfalls zu einem Forderungsverzicht zu zwingen. Sollten nicht ausreichend Investoren freiwillig auf das Angebot eingehen, ihre griechischen Bonds in niedriger verzinste neue Anleihen umzutauschen, könnten die unwilligen Gläubiger über rückwirkend eingeführte Umschuldungsklauseln, sogenannte 'Collective Action Clauses' (CAC), dazu verpflichtet werden.
Damit die EZB bei diesem Prozess außen vor bleibt, hatte sie ihre Anleihen im Volumen von etwa 50 Milliarden Euro bereits Ende vergangener Woche mit neuen Wertpapierkennnummern versehen lassen. Dadurch sollen die Umschuldungsklauseln für diese Papiere nicht greifen. Dem Bloomberg-Bericht zufolge ziehen die 17 nationalen Notenbanken nun nach. Sie halten zum Teil griechische Anleihen in ihren Investment-Portfolios, die nichts mit dem Anleihekaufprogramm der EZB zu tun haben. Ihr Wert liegt deutlich unter dem EZB-Bestand. An den Märkten wird ein Gesamtvolumen zwischen 10 und 20 Milliarden Euro kolportiert.
Auch wenn EZB und nationale Notenbanken beim Schuldenschnitt durch Anleihetauschaktionen ungeschoren bleiben sollten, könnten sie sich auf Umwegen doch beteiligen. So könnten künftige Erträge aus ihren griechischen Papieren zweckgebunden von Notenbanken an ihre jeweiligen Regierungen weitergereicht werden, die sie wiederum als Unterstützung nach Griechenland zurückfließen lassen könnten.
Das Umschuldungsangebot an Banken, Versicherungen, Hedge Fonds und sonstige Privatinvestoren soll am heutigen Mittwoch vorgelegt werden und sieht einen Forderungsverzicht von 53,5 Prozent des Nennwerts ihrer Anleihen vor. Im Oktober sollten es noch 50 Prozent sein. Zudem fallen die Zinsen für die neuen Anleihen etwas niedriger aus als bislang angenommen. Der Bankenverband IIF bezifferte die Abschreibungen auf den Barwert der Anleihen auf mehr als 70 Prozent. Dies ist ebenfalls etwas mehr als bislang angekündigt.
Die privaten Gläubiger müssen sich laut EU-Diplomaten bis zum 9. März entscheiden, ob sie beim Forderungsverzicht mitmachen. Am 12. März soll der Schuldenschnitt dann umgesetzt werden. Bereits am 20. März muss Griechenland fällige Schulden in Höhe von 14,5 Milliarden Euro zurückzahlen./hbr/bgf