n FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa F:LHA fürchtet angesichts der Pilotenstreiks um ihre zahlungskräftigen Premiumkunden. Es herrsche dort "große Verärgerung, fast Enttäuschung", sagte Kay Kratky, Bereichsvorstand der Lufthansa Passagiersparte, am Montagabend zum zehnjährigen Bestehen des First Class Terminals an Deutschlands größtem Flughafen. Wie viele der Lufthansa künftig treu blieben und wie viele ihre Flüge künftig lieber woanders buchten, werde sich erst nach und nach zeigen. Inzwischen dürften sich die Belastungen durch die Pilotenstreiks in diesem Jahr laut Kratky auf knapp 200 Millionen Euro belaufen.
Im First Class Terminal neben dem Terminal 1 des Flughafens umgarnt die Lufthansa eine besondere Kundschaft: In die exklusiven Räume darf nur, wer ein Ticket für die Erste Klasse auf einem Lufthansa-Flug oder die schwarze Vielflieger-Karte der höchsten Stufe, die sogenannte HON-Circle-Karte, vorweisen kann. "Es ist eine kleine Gruppe, aber groß genug, um diesen Aufwand zu treiben", sagte Kratky. Wie viele Menschen den HON-Status innehaben, sagt die Lufthansa nicht - ebenso wenig, welche Prominenten in dem Bereich ein- und ausgehen.
Während die Lufthansa mit einem neuen Billigflieger-Konzept unter der Marke Eurowings gegen Konkurrenten wie Ryanair und Easyjet zu punkten versucht, will sie die zahlungskräftige Kundschaft nicht den Wettbewerbern aus dem Nahen und Fernen Osten überlassen. "Wir wollen auch billig, aber wir können auch sehr gut Premium", sagte Kratky.
Die Ansprüche der Cockpit-Besatzungen unter dem Kranich-Logo sind aus Kratkys Sicht allerdings aus der Zeit gefallen. "Die Gehälter der Piloten der Lufthansa liegen 30 bis 50 Prozent über denjenigen anderer Fluglinien." Jährliche Gehaltssteigerungen gebe es in der Branche sonst fast nirgendwo mehr.tk
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