STUTTGART (dpa-AFX) - Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) tritt am Freitag zum dritten Mal im EnBW (FSE:EBK) (ETR:EBK)-Untersuchungsausschuss auf, um das umstrittene Milliardengeschäft zu rechtfertigen. Mappus hatte 2010 für 4,7 Milliarden Euro ein EnBW-Aktienpaket gekauft - und damit aus Sicht der grün-roten Landesregierung rund 800 Millionen Euro zu viel ausgegeben. Mappus' Verteidiger Bernd Schünemann hat einen mehrstündigen Vortrag zum EnBW-Deal und dessen rechtlichen Fragen angekündigt. Danach kann der U-Ausschuss den ehemaligen Regierungschef befragen. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Untreueverdachts.
Befragt werden auch die beiden Gutachter Wolfgang Ballwieser und Henner Schierenbeck. Ballwieser war in seiner Expertise für die Staatsanwaltschaft Stuttgart zu dem Schluss gekommen, dass Mappus 780 Millionen Euro zu viel für die Transaktion gezahlt habe. Der im Auftrag von Mappus' Finanzberater Dirk Notheis tätige Schweizer Gutachter Schierenbeck wirft Ballwieser Rechenfehler vor.