FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) konnte die Finanzmärkte mit ihrem Rundumschlag anscheinend nur kurzzeitig verunsichern. Nach den heftigen Reaktionen vom Freitag ließen die Anleger es zum Auftakt der neuen Handelswoche vergleichsweise gelassen angehen. Der Euro konnte sich von seinem 16-Monatstief erholen und zeigt Stabilisierungstendenzen. Auch die Flucht in die als besonders sicher geltenden deutschen Staatstitel verliert an Dynamik. Am europäischen Anleihemarkt legen die Renditen für richtungsweisende französische Zehnjahrespapiere zu, nachdem das Land seine Spitzenbonität verloren hat. Allerdings liegen die Werte nicht wesentlich über ihrem Durchschnitt der vergangenen Wochen und Monate.
Am Freitag hatte S&P die seit dem letzten EU-Gipfel erwarteten Ergebnisse für die im Dezember unter verschärfte Beobachtung gestellten Länder-Ratings der Eurozone bekanntgegeben: Österreich, Frankreich, Malta, die Slowakei und Slowenien wurden um eine Stufe, Zypern, Italien, Portugal und Spanien sogar um zwei Stufen heruntergesetzt. 'Die Downgrades waren absehbar und weitgehend eingepreist', sagt Helge Bouchain, Anleihe-Experte der HSH Nordbank. Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann äußert sich ähnlich: 'Der Schritt von S&P war also letztendlich nichts weiter, als ein Nachholen dessen, was der Markt bereits vorweggenommen hatte.' Der Goldpreis, von vielen Marktbeobachtern als wichtiger Krisenindikator gesehen, hat seit Freitag nicht stark reagiert.
EURO BLEIBT UNTER DRUCK
Dennoch blieb der Euro am Montag zunächst unter Druck. Nach Verlusten im frühen asiatischen Handel wurde die Gemeinschaftswährung am Morgen allerdings bereits leicht erholt bei 1,2658 US-Dollar gehandelt. Im Zuge der ersten Meldungen über die S&P-Offensive war der Euro am Freitag bis auf 1,2624 Dollar gefallen - den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Zuvor hatte hatte die EZB den Referenzkurs noch auf 1,2771 (Donnerstag: 1,2736) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7830 (0,7852) Euro.
Der deutsche Anleihemarkt hat zum Wochenauftakt mit Kursaufschlägen eröffnet. Experten erwarten jedoch nicht, dass die am Freitag erreichten Rekordstände im Handelsverlauf verteidigt werden können. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,4 Prozent auf 140,00 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,748 Prozent. Am Freitagnachmittag hatte der Bund-Future ein neues Rekordhoch bei 140,23 Punkten markiert. Die Renditen für fünf- und dreißigjährige deutsche Staatsanleihen waren auf historische Tiefststände gefallen.
Der Sekundärmarkt für Staatstitel der Euroländer - angesichts des enormen Refinanzierungsbedarfs des größten Krisenlands Italien einer der wichtigsten Gradmesser für die Eskalation der Schuldenkrise - zeigt unterdessen keine Alarmsignale. Die Renditen für zehnjährigen italienische Anleihen legten am Montag zwar spürbar zu, blieben mit 6,709 Prozent jedoch deutlich unter der als längerfristig unzumutbar geltenden Marke von 7 Prozent. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone muss in den kommenden drei Monaten mehr als 140 Milliarden Euro an fälligen Schulden an Gläubiger zurückzahlen. Insgesamt beläuft sich der Refinanzierungsbedarf in diesem Jahr auf rund 300 Milliarden Euro./hbr/wiz
Am Freitag hatte S&P die seit dem letzten EU-Gipfel erwarteten Ergebnisse für die im Dezember unter verschärfte Beobachtung gestellten Länder-Ratings der Eurozone bekanntgegeben: Österreich, Frankreich, Malta, die Slowakei und Slowenien wurden um eine Stufe, Zypern, Italien, Portugal und Spanien sogar um zwei Stufen heruntergesetzt. 'Die Downgrades waren absehbar und weitgehend eingepreist', sagt Helge Bouchain, Anleihe-Experte der HSH Nordbank. Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann äußert sich ähnlich: 'Der Schritt von S&P war also letztendlich nichts weiter, als ein Nachholen dessen, was der Markt bereits vorweggenommen hatte.' Der Goldpreis, von vielen Marktbeobachtern als wichtiger Krisenindikator gesehen, hat seit Freitag nicht stark reagiert.
EURO BLEIBT UNTER DRUCK
Dennoch blieb der Euro am Montag zunächst unter Druck. Nach Verlusten im frühen asiatischen Handel wurde die Gemeinschaftswährung am Morgen allerdings bereits leicht erholt bei 1,2658 US-Dollar gehandelt. Im Zuge der ersten Meldungen über die S&P-Offensive war der Euro am Freitag bis auf 1,2624 Dollar gefallen - den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Zuvor hatte hatte die EZB den Referenzkurs noch auf 1,2771 (Donnerstag: 1,2736) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7830 (0,7852) Euro.
Der deutsche Anleihemarkt hat zum Wochenauftakt mit Kursaufschlägen eröffnet. Experten erwarten jedoch nicht, dass die am Freitag erreichten Rekordstände im Handelsverlauf verteidigt werden können. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future
Der Sekundärmarkt für Staatstitel der Euroländer - angesichts des enormen Refinanzierungsbedarfs des größten Krisenlands Italien einer der wichtigsten Gradmesser für die Eskalation der Schuldenkrise - zeigt unterdessen keine Alarmsignale. Die Renditen für zehnjährigen italienische Anleihen legten am Montag zwar spürbar zu, blieben mit 6,709 Prozent jedoch deutlich unter der als längerfristig unzumutbar geltenden Marke von 7 Prozent. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone muss in den kommenden drei Monaten mehr als 140 Milliarden Euro an fälligen Schulden an Gläubiger zurückzahlen. Insgesamt beläuft sich der Refinanzierungsbedarf in diesem Jahr auf rund 300 Milliarden Euro./hbr/wiz