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MONTE CARLO/S&P: Preiskampf hält Rückversicherer in Atem

Veröffentlicht am 09.09.2014, 15:24
Aktualisiert 09.09.2014, 15:27
MONTE CARLO/S&P: Preiskampf hält Rückversicherer in Atem
ALVG
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FRANKFURT/MONTE CARLO (dpa-AFX) - Ein verschärfter Preiskampf im Naturkatastrophengeschäft macht der Rückversicherungsbranche nach Einschätzung von Experten weiter das Leben schwer. Vor allem die branchenfremde Konkurrenz durch Großanleger bei der Absicherung gegen Naturkatastrophen lasse die Preise in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung 2014 voraussichtlich um fünf bis zehn Prozent einbrechen, sagte Analyst Johannes Bender von der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Dienstag in Frankfurt. Der Trend dürfe 2015 weiter anhalten, schätzt S&P.

Beim Branchentreffen in Monte Carlo sondieren Rückversicherer wie Weltmarktführer Munich Re (ETR:MUV2) und der weltweit Branchendritte Hannover Rück (ETR:HNR1) mit Erstversicherern wie Allianz F:ALV und Axa (PSE:PCS) (ETR:AXA) ab diesem Samstag (13. September) die Konditionen für das kommende Jahr. Angesichts der geringen Katastrophenschäden im ersten Halbjahr gibt es nur wenige Impulse, die für steigende Preise sprechen. Im Naturkatastrophengeschäft dürften sie sogar um 10 bis 15 Prozent sinken, schätzt Bender.

Ein wesentlicher Grund für den Preisverfall sind Großanleger wie Hedgefonds und Pensionsfonds. Sie suchen wegen der Niedrigzinsen nach neuen Anlageformen und haben das lange Zeit lukrative Naturkastrophengeschäft für sich entdeckt. Über Investitionen in Katastrophenanleihen und Zweckgesellschaften setzen sie klassische Anbieter wie Munich Re, Swiss Re (ETR:SR9) (VTX:SREN) und Hannover Rück unter Druck. "Man ist ein Opfer des eigenen Erfolgs geworden", sagte Bender mit Blick auf die meist gut verdienende Rückversicherungsbranche. Dieser machen die Niedrigzinsen bereits bei der Kapitalanlage zu schaffen.

Auf die Bonität der Rückversicherer hat die Entwicklung laut Bender noch keine ernsthaften Auswirkungen. Mit einem "A"-Rating stehe die Branche bei S&P weiterhin recht gut da. Dabei könnten die weltgrößten Rückversicherer ihr Geschäft im Gegensatz zu kleineren Unternehmen auf weiterhin lukrative Geschäftsfelder und Regionen verlagern und sich dem Preisdruck zumindest teilweise entziehen. Zudem böten sich ihnen etwa mit Versicherungen gegen Cyberrisiken neue Geschäftschancen.

Die Zukunft der Branche sehen die Ratingexperten dennoch nicht als rosig an. In diesem Jahr dürften die Beitragseinnahmen der Schaden- und Unfall-Rückversicherung laut S&P noch ausreichen, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Für 2015 sagt S&P der Branche jedoch eine Schaden-Kosten-Quote von 98 bis 104 Prozent voraus. Sie läge damit möglicherweise über der kritischen 100-Prozent-Marke. In den vergangenen fünf Jahren hatte sie laut S&P im Schnitt bei 92 Prozent gelegen. Auch für die Gewinne sieht es mau aus: Die Eigenkapitalrendite dürfte 2014 und 2015 gerade einmal 7 bis 9 Prozent erreichen, schätzt Bender. In den vergangenen fünf Jahren habe sie im Schnitt noch 14 Prozent erreicht.

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