DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Chefökonom der US-Bank Morgan Stanley, Joachim Fels, rechnet fest mit einer massiven Ausweitung der Anleihekäufe durch die Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB werde schon bald in großem Umfang Anleihen von Staaten, Banken und Unternehmen kaufen, sagte Fels der Internetausgabe des 'Handelsblatts' am Freitag. 'Die Überschrift über dem Jahr 2012 wird lauten: Schleusen auf, Teil 2.'
EZB-Chef Mario Draghi hat bis zuletzt Forderungen nach einer Ausweitung der Anleihekäufe klar abgelehnt. Von Anleihekäufen im Banken- und Unternehmenssektor - eine Strategie, die teils von den Notenbanken Großbritanniens und Japans verfolgt wird - war im Euroraum bislang keine Rede. Die EZB hatte im Frühjahr 2010 damit begonnen, Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder zu kaufen. Als Motiv nennt sie die Sicherung des Wirkungskanals ihrer Geldpolitik.
Fels vermutet, dass die EZB im ersten Quartal zunächst den Leitzins von aktuell 1,0 auf 0,5 Prozent senken wird. Anschließend werde sie abermals ihre Prognosen für Wachstum und Inflation verringern. 'Und dann gibt es nur noch einen Weg, um dafür zu sorgen, dass die Geldpolitik ihre gewünschte Wirkung entfaltet: eine Ausweitung der Anleihekäufe.'
Inflationsrisiken sieht Fels infolge einer derartigen Geldflut nicht. Eine Intensivierung der Anleihekäufe bedeute nicht, dass die Inflationsrisiken dadurch automatisch wüchsen. 'Wenn das so wäre, müssten wir ja in den USA, Japan und Großbritannien schon Hyperinflation haben.' Diese Notenbanken verfolgen im Gegensatz zur EZB eine typische Strategie der quantitativen Lockerung, wonach mit massiven Anleihekäufen die Konjunktur gestützt werden soll. Die EZB hingegen begründet ihre Anleihekäufe mit systemischen Argumenten, insbesondere der Sicherstellung von Finanzstabilität./bgf/tw
EZB-Chef Mario Draghi hat bis zuletzt Forderungen nach einer Ausweitung der Anleihekäufe klar abgelehnt. Von Anleihekäufen im Banken- und Unternehmenssektor - eine Strategie, die teils von den Notenbanken Großbritanniens und Japans verfolgt wird - war im Euroraum bislang keine Rede. Die EZB hatte im Frühjahr 2010 damit begonnen, Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder zu kaufen. Als Motiv nennt sie die Sicherung des Wirkungskanals ihrer Geldpolitik.
Fels vermutet, dass die EZB im ersten Quartal zunächst den Leitzins von aktuell 1,0 auf 0,5 Prozent senken wird. Anschließend werde sie abermals ihre Prognosen für Wachstum und Inflation verringern. 'Und dann gibt es nur noch einen Weg, um dafür zu sorgen, dass die Geldpolitik ihre gewünschte Wirkung entfaltet: eine Ausweitung der Anleihekäufe.'
Inflationsrisiken sieht Fels infolge einer derartigen Geldflut nicht. Eine Intensivierung der Anleihekäufe bedeute nicht, dass die Inflationsrisiken dadurch automatisch wüchsen. 'Wenn das so wäre, müssten wir ja in den USA, Japan und Großbritannien schon Hyperinflation haben.' Diese Notenbanken verfolgen im Gegensatz zur EZB eine typische Strategie der quantitativen Lockerung, wonach mit massiven Anleihekäufen die Konjunktur gestützt werden soll. Die EZB hingegen begründet ihre Anleihekäufe mit systemischen Argumenten, insbesondere der Sicherstellung von Finanzstabilität./bgf/tw