Frankfurt, 08. Jun (Reuters) - Die EZB hat am Dienstag wie geplant 40,5 Milliarden Euro vom Interbankenmarkt der Euro-Zone abgeschöpft und damit die Käufe von Staatsanleihen wieder kompensiert. Die 64 Banken und Sparkassen, die sich an dem Geschäft beteiligten, bekommen im Schnitt einen Zins von 0,31 Prozent. Insgesamt hatten die Institute mit 75,6 Milliarden Euro wesentlich mehr Gebote abgeben, als die EZB bedienen wollte. Händler zeigten sich enttäuscht. "Ich hätte gedacht, dass die EZB in dieser Lage mehr Anleihen gekauft hat", erklärte einer.
Beim regulären Wochentender teilte die EZB 96 Banken und Sparkassen der Euro-Zone 122,039 Milliarden Euro zum Festzins von einem Prozent zu.
Derweil parkten die Banken übernacht mit mehr als 361 Milliarden Euro wieder mehr Geld in der Einlagenfazilität der EZB als jemals zuvor. Händler begründeten dies mit technischen Faktoren im Zusammenhang mit dem Ende der Reserveperiode am nächsten Dienstag. Die Sätze für Tagesgeld schwankten weiter von 0,25 bis 0,30 Prozent, wobei der Hauptumsatz Händlern zufolge bei 0,25 bis 0,27 Prozent stattfand.
Nachfolgend die von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Geldmarktdaten im Euro-System:
Angaben in 07.06.10 06.06.10
Milliarden Euro
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Spitzenrefinanzierungsfazilität 0,008 0,009
Einlagefazilität 361,692 350,903
Eonia
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Referenzsatz 0,324 0,322
Umsatz in Milliarden Euro 24,006 27,319
Euribor-Fixings
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3-Monats-Euribor
6-Monats-Euribor
1-Jahres-Euribor
(Reporter: Mark Jones und Andrea Lentz; redigiert von Stefan Schaaf)