MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im milliardenschweren Musterprozess um Schadenersatz für Kursverluste muss die verstaatlichte Bank Hypo Real Estate nach dem Rücktritt ihrer Chefin Manuela Better einen anderen Vertreter ins Gericht schicken. Das Oberlandesgericht München hatte ursprünglich für Donnerstag (10.00) das persönliche Erscheinen von Better angeordnet. Better hat das Unternehmen aber nach einem Streit mit dem Bund Anfang des Monats überraschend verlassen. Ob stattdessen Finanzvorstand Andreas Arndt ins Gericht kommt, ist ungewiss.
In dem Prozess werfen ehemalige Aktionäre dem Unternehmen vor, viel zu spät auf die Belastungen durch die Finanzkrise im Jahr 2007 hingewiesen zu haben. Sie fordern eine Entschädigung für die massiven Kursverluste ihrer Aktien, die früher im deutschen Leitindex Dax F:DAX notiert waren. Das Gericht hat die Flut der Klagen in einem Musterprozess gebündelt, um zentrale Fragen der Beweisaufnahme damit für alle Verfahren klären zu können.
Der vorsitzende Richter hatte der HRE mehrmals einen Vergleich nahelegt, auf den sie aber nicht einging. Da die HRE seit einer Notverstaatlichung 2009 dem Bund gehört ist, würde der Schadenersatz letztlich die Steuerzahler in Deutschland treffen.b