HAMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenbauer Nordex (ETR:NDX1) erwartet nach geplanten Kauf eines spanischen Konkurrenten ein kräftiges Wachstum. In den nächsten drei Jahren soll der Umsatz auf 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro steigen, kündigten die Hamburger am Donnerstag bei einer Investorenveranstaltung in Frankfurt an. Sie rechnen damit, dass die im Oktober vereinbarte Übernahme des Windgeschäfts des spanischen Baukonzerns Acciona (MADRID:ANA) (BER:AJ3) im ersten Quartal 2016 von den Behörden freigegeben wird. Nordex erwartet in diesem Jahr einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro, Acciona Windpower (AWP) will eine Milliarde erlösen.
Neben dem Umsatz soll auch die Profitabilität nach der Übernahme steigen. Bis 2018 sollen mehr als zehn Prozent vom Umsatz als Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben. In den ersten neun Monaten kam Nordex auf eine Ebitda-Marge von 7,7 Prozent. An der Börse kam die Prognose gut an. Die im TecDax (TecDAX) notierte Aktie legte vorbörslich deutlich zu. "Nordex und die AWP passen ideal zusammen", sagte Unternehmenschef Lars Bondo Krogsgaard. "Wir ergänzen uns in wichtigen Bereichen und es gibt nur wenige Überschneidungen. Das wird die Transformation der Unternehmen in eine gemeinsame Gruppe erleichtern und schnell Früchte tragen." Mit der Übernahme der Acciona-Sparte wird Nordex zum fünftgrößten Windturbinenhersteller der Welt. Der Preis liegt bei 785 Millionen Euro. Einen Teil davon zahlen die Hamburger mit neuen Aktien. Zudem verkauft Milliardärin Susanne Klatten als langjährige Ankerinvestorin einen Großteil ihrer Nordex-Anteile an die Spanier. Dadurch wird Acciona neuer Großaktionär von Nordex und künftig 29,9 Prozent der Anteilsscheine halten.