Die drohende Eskalation der Krise in Libyen treibt die Ölpreise auf einen neuen Höchststand. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet 70,60 US-Dollar. Das sind 26 Cent mehr als vor dem Wochenende.
Libyen exportiert 80% seiner Erdölproduktion hauptsächlich in die Europäische Union: 9% nach Spanien, 10% nach Frankreich, 14% nach Deutschland, 32% nach Italien, und 14% in andere EU-Länder.
In dem ölreichen Opec-Land sieht sich die international anerkannte Regierung einer militärischen Offensive des einflussreichen Generals Chalifa Haftar ausgesetzt. Er kontrolliert das bedeutendste Ölfeld.
Libyen hat im vergangenen Monat etwa 1,1 Millionen Barrel Rohöl am Tag gefördert und ist damit ein mittelgroßer Produzent im Ölkartell OPEC. Der italienische Ölriese Eni kontrolliert 30 % des libyschen Ölmarkts.
Nach dem Sturz von Muammar al-Gaddafi ist Libyen in ein Bürgerkriegschaos gestürzt. Milizen kämpfen um die Macht.
Die Ölproduktion unterliegt aufgrund von immer wieder aufflammenden Gefechten starken Schwankungen. Libyen ist dringend auf die Einnahmen aus den Ölexporten angewiesen.