🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

OECD beklagt zu geringes Lohnwachstum in Deutschland

Veröffentlicht am 13.06.2017, 14:32
© Reuters. Women sort freshly harvested and washed asparagus at the farm of Peter Lipp, one of Germany's biggest asparagus farmers, near Weiterstadt

Berlin (Reuters) - Angesichts der guten Konjunktur steigen die Löhne in Deutschland nach Einschätzung der Industriestaaten-Organisation OECD zu langsam.

"Das Lohnwachstum ist verhalten geblieben, trotz der niedrigen Arbeitslosigkeit und der wachsenden Zahl freier Stellen", erklärte die OECD in ihrem am Dienstag veröffentlichten Beschäftigungsausblick. "Einstiegslöhne für Zuwanderer sind niedrig, und eine hohe Zahl älterer Arbeitnehmer und Zweitverdiener haben gering entlohnte Stellen angenommen." 2016 seien die Löhne um zwei Prozent gestiegen, 2018 dürften es 2,5 Prozent werden, während die Arbeitslosigkeit weiter sinke. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sagte: "Die Entwicklung im unteren Einkommensbereich ist ein Problem." Während es dort nach Abzug der Inflation in den letzten Jahren keinen Anstieg gegeben habe, sei dieser bei den oberen 60 Prozent umso stärker gewesen.

© Reuters. Women sort freshly harvested and washed asparagus at the farm of Peter Lipp, one of Germany's biggest asparagus farmers, near Weiterstadt

Für verbesserungswürdig hält OECD-Generalsekretär Angel Gurria noch andere Dinge. "Zwei Schwächen der Entwicklung in Deutschland sind der höhere Anteil von Arbeitsplätzen mit starkem arbeitsbedingtem Stress und eine große Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern", erklärte er. "Letztere rührt vor allem daher, dass Frauen weniger Arbeitsstunden aufweisen als Männer." Um das zu ändern, rät die Organisation zu einer niedrigeren Besteuerung von Zweitverdienern. Dadurch könnten der Anteil von Frauen in Vollzeitarbeit erhöht und ihre Karrierechancen verbessert werden. "Flächendeckende Angebote für Ganztagsbetreuung von Kindern und Ganztagsschulen würden es Eltern einfacher machen, Familie und Arbeit in Vollzeit zu vereinbaren."

Nahles sagte, sie werde sich weiter für ein Rückkehrrecht von Eltern auf eine Vollzeitstelle einsetzen, was gerade Frauen helfen würde. Dieses Vorhaben hatte die SPD-Politikerin kürzlich aufgegeben, nachdem in der Koalition und bei den Arbeitgebern für ihre Pläne keine Unterstützung kam. Zudem sei es wichtig, die Bundesagentur für Arbeit (BA) in eine Agentur für Arbeit und Qualifizierung weiter zu entwickeln. Es könne mehr und zugleich besser bezahlte Jobs geben.

Die OECD sieht den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt aber in einer guten Verfassung. Gurria führte dies auch auf das Zusammenspiel von Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften zurück. Bis Ende 2018 werde die nach internationalen Standards berechnete Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent sinken. Das sei weniger als die Hälfte des Niveaus von 2007, als die weltweite Finanzkrise ihren Lauf nahm. Der Schnitt der 35 OECD-Länder liegt derzeit bei 6,2 Prozent. "Die Einführung eines bundesweiten Mindestlohns am 1. Januar 2015 hat den seit sieben Jahren währenden Rückgang der Arbeitslosigkeit nicht unterbrochen", betonte die OECD.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.