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OTS: Bain & Company / Viele Versicherer stehen vor einer umfassenden ...

Veröffentlicht am 31.05.2013, 08:52
Viele Versicherer stehen vor einer umfassenden Neuausrichtung

München/Zürich (ots) -

- Zurückgehende Margen, steigender Wettbewerbsdruck, sinkende

Kapitalerträge und hohe Kosten bringen Versicherer unter

Zugzwang

- Massiv gestiegene Anforderungen durch wachsende Regulierung

erschweren das Geschäft zusätzlich

- In Zukunft ist eine stärker wertorientierte Strategie gefragt

- Für manche Anbieter kann das eine umfassende Neuausrichtung

notwendig machen

Die deutschen Versicherer stehen vor den größten Herausforderungen

der Nachkriegszeit: Angesichts des Wettbewerbsdrucks sind die

Beiträge vieler Sparten mit geringen Margen kalkuliert, die

Vertriebsprovisionen sind hingegen oftmals sehr hoch. Viele

Versicherer zehren noch von ihren attraktiven Altbeständen,

insbesondere in historisch äußerst profitablen Sparten wie Unfall.

Das Neugeschäft kann damit in aller Regel nicht mithalten - in bisher

lukrativen Sparten hat der gestiegene Wettbewerbsdruck zu sinkenden

Margen geführt. In historisch defizitären Sparten wie

Gebäudeversicherung und Kfz verbessert sich die Margensituation nur

langsam, da das Prämienniveau oft nur für das Neugeschäft angepasst

wird. Das hat zur Folge, dass die Profitabilität der

Versicherungsbestände sinkt. Das Neugeschäft lahmt insbesondere wegen

der unattraktiv gewordenen Lebens- und Krankenversicherungen und der

höheren regulatorischen Anforderungen. Damit Versicherungsunternehmen

auch langfristig profitabel bleiben, müssen sie ihr Geschäft

grundlegend umstrukturieren und konsequenter an

Risiko-Ertragskriterien ausrichten. Dies erfordert eine strategische,

organisatorische und kulturelle Umorientierung - im Unternehmen und

im Vertrieb.

Rahmenbedingungen erschweren das Geschäft

Mit der Lebens- und der privaten Krankenversicherung stecken zwei

Sparten in der Krise, die für die Versicherer wichtige Kostenträger

sind und vielen Vertrieben das Auskommen sichern. Sie leiden unter

den anhaltend niedrigen Zinsen, die PKV krankt zudem an der

überproportionalen medizinischen Inflation, die die Prämien in die

Höhe treibt. Die Finanz- und Eurokrise sorgt mit stärkerer

Finanzmarktregulierung für zusätzlichen Druck. Hohe Kapitalerträge,

die Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung

historisch abfedern konnten und die klassische Lebensversicherung für

Kunden und Versicherer attraktiv machten, gibt es nicht mehr. Die

geplante Richtlinie Solvency II wird die Kapitalanforderungen und

Anlagekriterien zudem verschärfen. Hinzu kommen die grundsätzliche

Marktsättigung, der demographische Wandel und zumindest mittelfristig

die gedämpfte Konjunktur, die Zuflüsse in ein langfristiges Produkt

wie die klassische Lebensversicherung schmälern.

'All das bedeutet empfindliche Einbußen in der Profitabilität der

Versicherer und macht oftmals eine umfassende Neuausrichtung

notwendig und zwar entlang aller Hebel, das heißt strategisch und

operativ', sagt Dr. Christian Kinder, Partner und

Versicherungsexperte bei Bain & Company. 'Eine umfassende

Neuausrichtung ist unumgänglich.'

Konzentration auf wertorientiertes Geschäft

Um bei anhaltend intensivem Wettbewerb und schwacher Konjunktur

profitabel zu bleiben, müssen zahlreiche deutsche Versicherer ihr

Neugeschäft stärker an finanziellen Erfordernissen ausrichten, also

diejenigen Sparten und Produkte fördern, die nachhaltig Wert

schaffen. Das verschiebt den Angebotsmix bei vielen Versicherern. Die

Anpassung von Preisniveau und Zeichnungskriterien insbesondere in den

traditionell unprofitablen Sparten ist der zweite Schritt. 'Dauerhaft

werden sich Versicherer unprofitable Sparten wie Wohngebäudeschutz

und Kfz nicht mehr leisten können. Die Hoffnung von hohen

Cross-Sellingquoten über Ankerprodukte hat sich nur in den seltensten

Fällen wirklich erfüllt. Insofern wird es für die Versicherer auch in

diesen Sparten darum gehen, eine kritische Mindestprofitabilität zu

erreichen und zwar gemeinsam mit dem Vertrieb', sagt Bain-Berater

Kinder.

Mehr Qualität im Vertrieb

Parallel zu diesen Anpassungen gehören Vertriebskanäle,

-strukturen und -mitarbeiter auf den Prüfstand. Die Ziele für das

Neugeschäft werden komplexer: Sie orientieren sich an besseren

Risikoprofilen und Margen. Zudem wird die Bestandskundenbetreuung für

viele Versicherer künftig vor der Neukundengewinnung stehen.

Das alles bedeutet erhebliche Anpassungen im Vertrieb, wo sich

neben den Produktprioritäten auch die Prozesse, Anreizsysteme und

Courtagen ändern. Die Neuausrichtung erfordert daher intensive

Weiterbildung, Steuerung und Motivation der Vertriebspartner und der

Betreuungsorganisation. Darüber hinaus müssen die Vertriebskosten

insgesamt sinken und die Vertriebsproduktivität steigen. Das heißt in

der Regel, dass nicht alle Vertriebspartner gehalten werden können.

'Erfahrungsgemäß führt die Neuausrichtung des Vertriebs zur

Konzentration auf Qualitätsvermittler. Analysiert man die Bestände,

schreiben sie das beste und damit profitabelste Geschäft', sagt Dr.

Henrik Naujoks, Leiter der Praxisgruppe Finanzdienstleistungen von

Bain & Company in Europa. 'Doch sich von schwachen Vertriebspartnern

zu trennen, ist äußerst sensibel und verlangt ein balanciertes

Vorgehen sowie präzise Vorbereitung, sonst sind die Schäden größer

als der Nutzen.'

Kundenorientierte Kostensenkungen

Da in Zukunft die Wettbewerbsintensität im europäischen

Versicherungsmarkt nicht abnehmen und die Regulierungsanforderungen

steigen werden, müssen die Kosten sinken. Weitere Effizienzgewinne in

den Versicherungsunternehmen sind unumgänglich, denn die

Digitalisierung ist auch in der Versicherungswirtschaft auf dem

Vormarsch. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass

Rationalisierungsmaßnahmen nicht auf Kosten der Kunden gehen dürfen.

Im Zeitalter der Digitalisierung hat sich eine derartige

Herangehensweise ohnehin selbst überholt. 'Die Digitalisierung findet

anders als die historische Automatisierung durch die Kunden statt,

mit oder ohne Zutun der einzelnen Versicherer', so Bain-Experte

Naujoks. 'Digitalisierung muss für die Neuausrichtung der Versicherer

deshalb ganzheitlich gedacht und genutzt werden - sparten- und

funktionsübergreifend'.

Originaltext: Bain & Company

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/19104

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Pressekontakt:

Leila Kunstmann-Seik

Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, 80335 München

Tel: +49 89 5123 1246, E-Mail: leila.kunstmann@bain.com

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