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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Angstschweiz, Kommentar zur ...

Veröffentlicht am 10.02.2014, 20:47
Aktualisiert 10.02.2014, 20:50

Börsen-Zeitung: Angstschweiz, Kommentar zur EU-Freizügigkeit von

Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Die Schweizer haben, wenn auch denkbar knapp,

dafür votiert, dass der Zuzug von EU-Bürgern beschränkt werden soll.

EU-Politiker waren eilig bemüht zu behaupten, dass sich die Schweiz

damit vor allem selbst schade. Das ist insofern richtig, als gerade

eine vom Außenhandel so abhängige Volkswirtschaft wie die

schweizerische ein hohes Risiko eingeht. Das ist aber zugleich

dahingehend falsch, als der Ausgang der Initiative auch erhebliche

Probleme für die EU mit sich bringt. Denn die gerät in eine

Zwickmühle. Einerseits will Brüssel den Schaden für das Verhältnis

mit Bern allein schon aus Eigennutz gering halten. Andererseits kann

die EU-Kommission den Schweizern kaum entgegenkommen, will sie nicht

das Prinzip der Freizügigkeit relativieren - und damit entkernen.

Man stelle sich nur vor, dass ein für den Binnenmarkt zuständiger

EU-Kommissar einfach so hinnehmen würde, dass die Schweiz dauerhaft

den Zuzug von Deutschen und Italienern kontingentiert, ohne den

erleichterten Zugang von Schweizer Firmen zum EU-Markt auf den

Prüfstand zu stellen. Es ist nur eine Frage von Nanosekunden, bis

Rechtspopulisten in Frankreich oder Österreich ebenfalls auf

Beschränkung der Zuwanderung in ihr Land pochen würden, die sie

ohnehin lange fordern.

Das Schweizer Votum verdeutlicht insofern ein schwerwiegendes

Problem. In einigen Staaten Europas empfinden die Bürger die

Nachteile, die ihnen die Union bringt, gewichtiger als die Vorteile.

Die Angst, durch Integration etwas zu verlieren, ist für viele

Menschen präsenter als die Angst, durch Isolation etwas zu verlieren.

Jene, die in der Schweiz vor Überfremdung, Verkehrsinfarkt oder

Verdrängung aus dem Job gewarnt haben, wurden gehört. Dagegen fanden

jene, die Wohlstandsverluste im Falle einer Abkopplung von der EU

prognostizierten, wenig Gehör. Das müsste in Brüssel vielen den

Angstschweiß auf die Stirn treiben. Denn das Schweizer Ergebnis ist

erneuter Beleg, dass den Fürsprechern der EU nicht mehr abgenommen

wird, dass offene Märkte und offene Grenzen wirklich Nutzen stiften -

und zwar nicht nur den Eliten, sondern allen Europäern.

Einige EU-Vertreter haben gestern schnell zu beruhigen versucht,

indem sie daran erinnert haben, dass ja noch drei Jahre Zeit für

Verhandlungen bleiben. Das ist ein unbedachter Hinweis. Denn wenn

Bern und Brüssel tatsächlich auf Zeit spielen, dann fällt das Finale

des europäisch-schweizerischen Pokers womöglich mit dem britischen

Referendum zusammen. Das will sich lieber niemand vorstellen.

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