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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Die Nerven liegen blank, Marktkommentar ...

Veröffentlicht am 14.03.2014, 20:57

Börsen-Zeitung: Die Nerven liegen blank, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Viele Analysten waren bis vor kurzem für die

globalen Aktienmärkte noch recht optimistisch. Fast überall hieß es,

man dürfe mit einer Fortsetzung der Hausse rechnen - wenn auch mit

einem reduzierten Tempo. Allerdings hatten die meisten Experten ihre

Prognose unter zwei Vorbehalte gestellt: dass sich die Krim-Krise

nicht weiter zuspitzt und dass sich in China keine schwerwiegenden

konjunkturellen oder strukturellen Probleme auftun.

Genau das, was alle befürchtet haben, ist nun eingetreten: In der

gerade beendeten Handelswoche sind beide Gefahren Realität geworden,

mit der Folge, dass der Dax am Freitag fast schon auf 8900 Punkte

abrutschte und damit den niedrigsten Stand im laufenden Jahr

markierte. Deutlich ausgeprägte Schwäche zeigten auch die

Aktienmärkte in Asien und in Russland, während der als wichtiges

Angstbarometer geltende Goldpreis auf ein Sechsmonatshoch nur noch

knapp unter der Marke von 1400 Dollar je Feinunze kletterte.

Das Verhältnis der Ukraine und des Westens zu Russland hat sich

vor dem Referendum am Sonntag noch einmal deutlich verschlechtert;

keine Seite ist zu Zugeständnissen bereit. Unterdessen steigt auch

die Gefahr einer militärischen Konfrontation, auch wenn das -

vielleicht mit Ausnahme der ultranationalistischen Fraktion der

Ukraine - niemand will. Inzwischen erscheint es nach neuen Drohungen

aus Moskau sogar nicht mehr ganz unwahrscheinlich, dass sich Russland

die gesamte Ostukraine unter den Nagel reißen könnte.

Enttäuschende Makrodaten

In China wiederum geht nach einer ganzen Serie enttäuschender

Konjunkturdaten die Angst um, dass die Konjunkturentwicklung deutlich

hinter dem zurückbleiben könnte, was an den Märkten bisher erwartet

worden war. Die Regierung hat ihr Ziel inzwischen auf 7,5%

Wirtschaftswachstum gesenkt. Wahrscheinlich wird es zumindest im

ersten Quartal noch schlechter ausfallen: So gehen die Ökonomen von

Barclays von lediglich 7,3% Expansion des Bruttoinlandsprodukts aus.

Zudem liegen die Nerven vieler Investoren blank, weil sich in Chinas

großem Schattenbankensystem Verwerfungen recht deutlich abzeichnen.

Sollte die Eskalation der Krim-Krise weitergehen, sind wohl auch

8800 Punkte beim Dax noch nicht das letzte Wort. Allerdings äußern

die Analysten der Helaba die Hoffnung, dass es nicht so kommen muss:

Der Westen könnte zu Sanktionen greifen, die mehr Symbolcharakter

haben. Womöglich gebe sich der russische Präsident Wladimir Putin mit

dem Ergebnis des Referendums auf der Krim zufrieden, während der

Westen dieses verurteilt, letztlich gehen aber alle Beteiligten schon

bald wieder zur Tagesordnung über.

Aber selbst wenn die Entwicklung nicht so vorteilhaft verläuft,

darf doch erwartet werden, dass die Gegner die Nerven behalten

werden, so dass es weder zu einem Zudrehen des russischen Gashahns

und der Beschlagnahme westlicher Vermögenswerte in Russland noch zu

einem regelrechten Krieg um die Macht in der Ukraine kommt.

Kaufgelegenheiten gesehen

Dass die Verluste des Dax bis zum Freitagnachmittag ein wenig

übertrieben waren, zeigt die Erholung an, die dann einsetzte und den

Dax wieder über die marke von 9000 Punkten trieb, obwohl ein

Krisengespräch der Außenminister Russlands und der USA scheiterte.

Auf dem gedrückten Kursniveau sieht nämlich eine ganze Reihe von

Anlegern schon wieder interessante Kaufgelegenheiten. Wenn sich die

Lage in der Ukraine beruhigt, dann wird wieder die Frage der

Bewertungen am Aktienmarkt in den Mittelpunkt rücken. In diesem Punkt

gilt nach wie vor, dass diese zwar durchaus anspruchsvoll sind, aber

eben noch nicht so weit vom langjährigen Durchschnitt entfernt, als

dass noch deutliche Kursverluste zu befürchten wären. Zudem erwarten

die meisten Ökonomen, dass das globale Wirtschaftswachstum im

laufenden Jahr größer ausfällt als 2013. Das dürfte den Markt

stützen. Und ferner darf man davon ausgehen, dass ein chinesisches

Wirtschaftswachstum von nur rund 7% zumindest teilweise bereits mit

den aktuellen Kursen vorweggenommen ist.

Ein Vorbehalt bleibt

Damit bleibt aber noch ein Vorbehalt übrig: Wenn es jetzt auch

noch zu krisenhaften Verwerfungen im chinesischen

Schattenbankensystem kommt, die die konjunkturellen Perspektiven im

Reich der Mitte negativ beeinflussen, ist die Erwartung einer

Stabilisierung der Aktienmärkte Makulatur.

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