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Veröffentlicht am 24.03.2014, 20:51

Börsen-Zeitung: Ende des Versteckspiels, Kommentar zum Bankgeheimnis

von Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Ausgerechnet Europas Agrarministern war es

gestern vorbehalten, einen Beschluss durchzuwinken, der zwar nichts

mit Landwirtschaft zu tun hat, aber der Dringlichkeit wegen einfach

den Ministern vorgelegt wurde, die gerade tagten. Ironischerweise

handelt es sich gerade dabei um eine EU-Regelung, die endlich einmal

das Prädikat "historisch" verdient: die Ausdehnung der

EU-Zinssteuer-Richtlinie.

Für 26 EU-Staaten bedeutet sie keine großen Änderungen, aber für

die beiden anderen - Luxemburg und Österreich - eine kleine

Revolution. Sie verabschieden sich von Quellensteuer und

Bankgeheimnis und stellen auf automatischen Informationsaustausch um.

Sie beenden damit ein langjähriges Versteckspiel. Denn seit den

Neunzigern blockierten Luxemburg und Österreich (und anfangs Belgien)

diesen Schritt, indem sie sich hinter Nachbarstaaten der EU

versteckten: Schaut doch nur in die Schweiz oder nach San Marino -

die machen das doch auch!

Mittlerweile hat sich jedoch vieles verändert. Erstens haben die

USA ihren Druck auf die Schweiz so sehr erhöht, dass Bern nachgeben

musste. Gleichzeitig wurden - von Zumwinkel bis Hoeneß - immer neue

prominente Fälle von Steuerhinterziehung publik, die das Thema in den

Abendnachrichten hielten und Europas Regierungen zwangen, eine

härtere Gangart einzuschlagen. Als vor neun Monaten eine

ungewöhnliche Koalition von Finanzministern aus Deutschland,

Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien - die "G5" -

erklärten, sie seien fest entschlossen, in der EU alle Schlupflöcher

zu schließen, war es nur eine Frage der Zeit, bis Luxemburg und

Österreich einlenken würden. Gestern nun wurde die Erweiterung der

EU-Zinsrichtlinie abgehakt. Und weder die Schweiz noch Luxemburg

haben jetzt faktisch noch eine Chance, die Zusage der Umstellung auf

Informationsaustausch rückgängig zu machen.

Man mag der Ansicht sein, dass die EU ohne Unterstützung aus den

USA oder ohne die Hilfe von Datendieben und CD-Schmugglern nicht so

schnell an diesen Punkt gekommen wäre. Aber man kann auch

argumentieren, dass die Toleranz gegenüber Steuerhinterziehern und

jenen, die ihnen dazu die Möglichkeit bieten, prinzipiell weltweit

gesunken ist. Schließlich werden nächstes Jahr nicht nur EU-Staaten

untereinander Auskünfte weiterreichen, sondern auch Staaten, die

nicht einmal der OECD angehören. "Die Tage des Bankgeheimnisses sind

vorbei", behauptet EU-Kommissar Algirdas Semeta. Es könnte gut sein,

dass er recht behält - und zwar nicht allein für die EU.

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