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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Es wird kräftig spekuliert, ...

Veröffentlicht am 31.01.2014, 20:52

Börsen-Zeitung: Es wird kräftig spekuliert, Marktkommentar von Grit

Beecken

Frankfurt (ots) - Die Teuerung in der Eurozone ist überraschend

stark zurückgegangen. Dem europäischen Statistikamt Eurostat zufolge

sank die Inflationsrate im Januar von 0,8% im Dezember auf 0,7%. Am

Markt hatten die meisten mit 0,9% gerechnet. Anscheinend behalten nun

aber diejenigen Recht, die vor einer Deflation im Währungsraum

gewarnt haben.

Da schon die vorangegangenen Zahlenwerke der Europäischen

Zentralbank (EZB) Kopfzerbrechen bereiteten und sogar eine

Zinssenkung auslösen konnten, wird nun kräftig darüber spekuliert,

wie die Währungshüter am kommenden Donnerstag auf die niedrige

Teuerung reagieren werden. Zunächst dürften sie im März die

Inflationsprognosen nach unten revidieren, so lautet der Konsens der

Marktbeobachter. Die Deutsche Bank hingegen erwartet schon im neuen

Monat eine Zinserhöhung. Dagegen spricht, dass die konjunkturellen

Stimmungsindikatoren zuletzt unerwartet stark ausgefallen sind.

EZB-Chef Mario Draghi hat seine Handlungsbereitschaft in den

vergangenen Wochen mehr als einmal betont und deutlich gemacht, dass

sein Werkzeugkoffer prall gefüllt ist. Neben einer weiteren

Zinssenkung ist der Ankauf von verschiedenen Rentenpapieren denkbar,

oder auch weitere Langzeittender für Europas Banken. Mittelfristig,

so lautet der Konsens am Markt, wird Draghi liefern - und damit den

Euro schwächen.

Wenn nämlich die Geldpolitik in den USA durch die stetige

Reduktion der monatlichen Anleihenkäufe durch die amerikanische

Notenbank Federal Reserve (Fed) straffer wird, steigert das den Wert

des Greenbacks. Wird die Gangart in Europa gleichzeitig weiter

gelockert, hat die Gemeinschaftswährung naturgemäß das Nachsehen.

Stützender Ausverkauf

Zum Wochenausklang hin war davon allerdings zunächst nicht viel zu

sehen. Denn der anhaltende Ausverkauf in den Schwellenländern

schwemmt derzeit große Summen in die Finanzmärkte auf dem Alten

Kontinent. Am Freitag schwankte der Kurs der Gemeinschaftswährung

ungewöhnlich stark. Europäische Staatsanleihen legten unterdessen

eine Rally hin.

Bundespapiere verbuchten deutliche Zugewinne, die Rendite im

30-Jahres-Bereich fiel auf den niedrigsten Wert seit August.

Zehnjährige Bundesanleihen rentierten bei 1,65%, das waren ganze

sechs Basispunkte niedriger als am Vortag. Und am Terminmarkt zog der

Bund-Future um 65 Basispunkte auf 143,42% an. In Spanien und Italien

fielen die Renditen angesichts der starken Nachfrage auf lange nicht

gesehene Tiefstände.

Dabei dürfte es auf Sicht auch bleiben. Denn die Turbulenzen in

den Schwellenländern werden nicht so schnell enden, und die

Inflationserwartungen in der Eurozone bleiben niedrig. Zwar deuten

viele Frühindikatoren auf wirtschaftliche Erholung hin, und der

Rückgang der Teuerungsrate ist in erster Linie auf gesunkene

Energiepreise zurückzuführen. Damit hat sich nach Ansicht der

Postbank das Risiko deflationärer Tendenzen nicht weiter erhöht. Der

Rückgang der Energiepreise sei vielmehr eine gute Nachricht, da er

die Kaufkraft stärken wird und damit den privaten Verbrauch steigern

könnte. Andererseits spricht eine Arbeitslosenquote von 12% nicht

grade für stark anziehende Löhne.

All das deutet an, dass die Eurozone gegenüber den USA schon bald

im Zinsnachteil steht. Zwar hat die EZB den Leitzins bislang nicht in

dem Ausmaß gesenkt, in dem die Inflationsrate zurückging, und daher

für leicht steigende Realzinsen gesorgt. Da die amerikanischen

Währungshüter nun aber Ernst machen mit der Straffung der

Geldpolitik, wird der US-Markt für all jene interessant, denen die

Aktienbewertungen bereits Schauder über den Rücken laufen lassen. Die

hohe Nachfrage nach einer - zunächst - mager, aber variabel

verzinsten US-Staatsanleihe zeigte in der abgelaufenen Woche

deutlich, wie viele Anleger schon mittelfristig mit einer deutlichen

Zinswende rechnen. Das Anleihenkaufprogramm könnte bereits im Herbst

auslaufen. Zwar sollen die Zinsen auch danach niedrig bleiben, doch

immer mehr Marktteilnehmer bereiten sich auf den gegenteiligen Fall

vor.

Doch auch wenn auf längere Sicht klar zu sein scheint, wo die

Reise an den Kapitalmärkten hingeht, dürfte die Nervosität der

Investoren anhalten. Sie wollen antizipieren, was EZB und Fed planen.

Hinzu kommen die Notenbanken der Schwellenländer, die in der

abgelaufenen Woche gezeigt haben, dass auch sie für Überraschungen

gut sind. So könnte die türkische Notenbank im Nachgang zu den

massiven Zinserhöhungen schon bald nachlegen, um den Markt zu

beruhigen.

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