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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Höhenangst am Aktienmarkt, ein ...

Veröffentlicht am 02.05.2014, 20:17
Aktualisiert 02.05.2014, 20:18

Börsen-Zeitung: Höhenangst am Aktienmarkt, ein Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Nur ganz kurz hat der Aktienmarkt am Freitag auf

die überraschend starken Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt

reagiert. Immerhin kletterte der Dax dabei bis auf 9627 Punkte, so

dass dem deutschen Standardwerteindex keine 170 Zähler mehr bis zu

seinem bei 9794 Zähler liegenden Rekordhoch vom Januar fehlten. Es

ist schon bemerkenswert, dass das Marktbarometer in einer Phase, in

der die Ukraine-Krise nichts von ihrer Brisanz verloren hat,

Sichtkontakt zum Allzeithoch halten kann - von dem gerade erreichten

neuen Rekord des Dow ganz zu schweigen. Dasselbe gilt auch für die

sehr niedrigen Niveaus der Volatilitätsindizes, die eine gewisse

Sorglosigkeit der Marktteilnehmer signalisieren.

Prinzipiell ließe sich daraus der Schluss ziehen, dass der Dax

relativ zügig auf neue Rekordhöhen und auch auf die Marke von 10.000

Punkten steigen wird, wenn die Ukraine-Krise gelöst wird bzw. als

Hemmnis wegfällt. Die hohe Liquidität und die niedrigen Zinsen würden

dann ihre Wirkung wieder entfalten. Die Berichtssaison verläuft zwar

nicht gerade berauschend - die "Erwartungen" werden übertroffen, aber

nur, weil sie vor der Saison nach unten geschleust worden sind. Der

US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat nach dem enttäuschenden

BIP-Wachstum vom ersten Quartal aber gezeigt, dass die Hoffnung auf

eine moderate konjunkturelle Beschleunigung und damit auf hinreichend

steigende Gewinne in Erfüllung gehen kann. Zudem sorgt derzeit das

sich extrem schnell drehende M&A-Karussell für Auftrieb.

Strategen sind für die nächste Zeit aber eher skeptisch. So rät

die WGZ Bank, die den Dax in drei Monaten bei 9500 Punkten erwartet,

zu einer abwartenden Haltung. Zwar überträfen die Quartalsberichte

die niedrig gesteckten Erwartungen, doch seien geopolitische

Unwägbarkeiten unstrittig vorhanden. Zudem beginne nun eine,

historisch betrachtet, schwache Aktienmarktperiode, seit 1965 habe

sich die Durchschnittsperformance beim Dax für den Monat Mai auf

minus 0,3% belaufen. Trotz der nun anstehenden heißen Phase der

Hauptversammlungen und dem anstehenden Dividendenregen würden ab Ende

des Monats möglicherweise unangenehme Wahrheiten auf die Europäer

zukommen, so die Bank unter Hinweis auf die Europawahl, die Lage in

der Ukraine und eine eventuelle nochmalige Schuldenerleichterung für

Griechenland. "Daher sollte sich beim Dax und Euro Stoxx 50 die

Seitwärtsbewegung der letzten Monate fortsetzten, eventuell wird

sogar nochmals ein neues Jahreshoch markiert, doch die

Belastungsfaktoren werden früher oder später Wirkung zeigen."

Auch die Landesbank Baden-Württemberg glaubt nicht, das sich der

Dax schnell auf neue Höhen begeben wird. Nach dem Kursanstieg in der

zweiten Aprilhälfte werde die Luft für den Dax in der kommenden Woche

nun wieder dünner. Für einen ernsthaften Angriff auf das alte Hoch

erscheine das politische Börsenumfeld momentan nicht stabil genug. Im

Verhältnis zwischen Russland und dem Westen sei keine rasche

Entspannung in Sicht und die weitere Entwicklung bleibt nach wie vor

nicht kalkulierbar.

Auch die fundamentale Seite gefällt dem Institut derzeit nicht. Da

die Unternehmensgewinne nur sehr schleppend stiegen und tendenziell

eher von Gewinnrevisionen nach unten geprägt seien, sei der deutsche

Aktienmarkt inzwischen recht teuer geworden. Die Berichtssaison zum

ersten Quartal werde daran voraussichtlich nichts Wesentliches

ändern, zumal der feste Euro den europäischen Konzernen nicht gerade

in die Karten spiele und zunehmend zum Belastungsfaktor werde.

Auch die Commerzbank erwartet eine Seitwärtsbewegung. In früheren

Zyklen sei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktienmärkte häufig

mehrere Quartale nicht mehr gestiegen, als die US-Notenbank mit einer

weniger expansiven Geldpolitik begonnen habe. "Wir erwarten, dass

dies auch im laufenden Zyklus so sein wird, so dass sich die KGVs

zunächst auf den aktuellen Niveaus stabilisieren sollten." Gegen

einen deutlicheren Kursrückgang spreche allerdings die weiterhin

attraktive Dividendenrendite. Beim Dax liegt diese mit 3,0% weiterhin

150 Basispunkte über der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen. Zudem

seien die Renditen von Unternehmensanleihen zuletzt weiter gefallen.

Viele Firmen könnten derzeit Unternehmensanleihen mit einer Laufzeit

zwischen drei und fünf Jahren zu einer Rendite von weniger als 2,0%

platzieren. Dies lasse, so die Commerzbank, Anleger auf eine

verstärkte M&A-Tätigkeit spekulieren.

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